Mörderische Vorgeschichte: Hausbesitzerin klagt gegen Immobilienmakler

Als Janet Milliken von Kalifornien nach Pennsylvania zog, hatte sie einen kompletten Neuanfang im Sinn. Der wurde ihr jedoch vermiest, als sie von der Vorgeschichte ihres neuen Heims erfuhr. Vorbesitzer und Immobilienmakler hatten ihr verschwiegen, dass zwei Menschen in dem Haus ermordet worden waren. Milliken zog vor Gericht.

610.000 Dollar hatte Janet Milliken im Juni 2007 für ihr neues Zuhause in Thornton, Pennsylvania, hingeblättert. Hier wollte die Frau aus Kalifornien mit ihren zwei Töchtern ein neues Leben anfangen. Kurz zuvor hatte Milliken ihren Ehemann, die Kinder ihren Vater verloren. Doch ein wichtiges Detail wurde Milliken beim Hauskauf verschwiegen.

Wie „ABC News“ berichtet, soll der einstige Besitzer Konstantinos Koumboulis im Februar 2006 in dem Haus seine Ehefrau umgebracht und anschließend im Schlafzimmer Selbstmord begangen haben. Die drei Kinder des Paares sollen zur Tatzeit ebenfalls im Haus gewesen sein, blieben jedoch unversehrt.

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Wenige Wochen nach dem Hauskauf erfuhr Milliken von dem dunklen Geheimnis ihres neuen Heims - die Nachbarn erzählten ihr davon. Die Nachricht habe seine Mandatin „verstört“, erzählte Millikens Anwalt Tim Rayne den Reportern. Die Klage gegen die Vorbesitzer Joseph und Kathleen Jacono und die Immobilienmakler lautete auf Betrug und Täuschung. Der Vorwurf: Die Verkäufer hätten die jüngere Vergangenheit des Gebäudes mit Absicht verschwiegen. Das Gericht entschied jedoch zugunsten der Angeklagten, denn Makler müssen derartige Fakten laut Gesetz nicht preisgeben, wie „ABC News“ berichtet. Ein Berufungsgericht bestätigte das Urteil.

Verkäufer müssten lediglich strukturelle, riskante und rechtliche Beeinträchtigungen an Immobilien nennen, heißt es auf „delcotimes.com“. Offenbar hatten sich Joseph und Kathleen Jacono vor dem Verkauf an die Immobilienmakler-Kommission gewandt, die ihnen mitteilte, dass sie die Todesfälle beim Verkauf nicht erwähnen müssten.

Milliken, die den Tod ihres Vaters und ihres Ehemanns miterlebt hat, beharrt weiter auf ihrem Standpunkt und will ihr Geld zurück. Vergangene Woche reichte sie eine Petition beim Obersten Gerichtshof von Pennsylvania ein. Anwalt Rayne erklärte gegenüber „ABC News“, man wolle erreichen, dass der Staat anerkenne, „dass ein furchtbares Ereignis auf einem Grundstück für einen künftigen Hausbesitzer genauso schädlich und beunruhigend sein kann wie ein physischer Defekt. Vielleicht sogar mehr.“


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