Macron: Je nach Sicherheitslage Olympia-Eröffnungsfeier doch nicht auf der Seine

Ein Vierteljahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Paris hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron von der Möglichkeit gesprochen, die Eröffnungsfeier doch nicht auf der Seine abzuhalten. (LUDOVIC MARIN)
Ein Vierteljahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Paris hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron von der Möglichkeit gesprochen, die Eröffnungsfeier doch nicht auf der Seine abzuhalten. (LUDOVIC MARIN)

Ein Vierteljahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Paris hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron von der Möglichkeit gesprochen, die Eröffnungsfeier aus Sicherheitsgründen doch nicht auf der Seine abzuhalten. Eine Eröffnungszeremonie auf einem Fluss sei "eine Weltpremiere", hob Macron am Montag in einem Interview mit den Sendern BFMTV und RMC hervor. "Wir können das machen und wir werden das machen." Parallel würden allerdings "ein Plan B und sogar ein Plan C" vorbereitet.

Macron hatte bereits in der Vergangenheit von Alternativplänen gesprochen, dazu aber keine Details genannt. In seinem Interview führte er Plan B und C nun näher aus.

"Wir machen eine Analyse in Echtzeit", sagte der Präsident über die Sicherheitsrisiken rund um die Eröffnungsfeier am 26. Juli. "Es gibt eine Zeremonie, die wir vorbereiten, die zum Beispiel auf den Trocadéro beschränkt ist, wir würden also nicht auf der ganzen Seine feiern", fügte Macron hinzu. Der Trocadéro-Platz grenzt an die Seine und ist unter anderem wegen seiner Sicht auf den Eiffelturm eine beliebte Touristenattraktion.

Laut Macron ist es aber auch möglich, dass die Eröffnungsfeier ausschließlich im Stadion, dem Stade de France, stattfinde, "weil man es so klassischerweise macht". Bislang hatte der Präsident diese Option ausgeschlossen.

Die bevorzugte Variante bleibt Macron zufolge aber die Zeremonie entlang der Seine. Dafür sei eine große Sicherheitszone rund um die Flussufer geplant, vor deren Betreten jeder kontrolliert würden. Die Obergrenze für die Zuschauerzahl wurde bereits von 500.000 auf maximal 220.000 gesenkt. Zusammen mit denjenigen, die sich die besten Plätze am Seine-Ufer mit bezahlten Tickets sichern, wären es rund 320.000 Zuschauer.

Wegen wiederholter Anschläge in Frankreich in den vergangenen Jahren sind die Sicherheitsbehörden besonders vorsichtig. Ende März wurde in Frankreich erneut die höchste von drei Alarmstufen ausgerufen. Die Behörden reagierten damit auf den Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hill in einem Vorort von Moskau mit mehr als 140 Toten.

Hinzu kommt die angespannte weltpolitische Lage mit den Kriegen im Gazastreifen und in der Ukraine. Macron äußerte in seinem Interview die Hoffnung auf eine "olympische Waffenruhe" während des zweiwöchigen Sportereignisses. Daran arbeite er gemeinsam mit Chinas Staatschef Xi Jinping. "Ich habe ihn gebeten, mir zu helfen", sagte Macron über seinen chinesischen Kollegen.

yb/jes