"Madame Web": Sony schneidet Trash-Satz aus Superheldenfilm mit Dakota Johnson

"Mit meiner Mutter im Amazonas" - eine schräge Dialogzeile aus "Madame Web" erobert das Netz

LOS ANGELES, CALIFORNIA - FEBRUARY 12: Dakota Johnson attends the World Premiere of Sony Pictures'
Dakota Johnson bei der Weltpremiere von "Madame Web" am 12. Februar 2024 in Los Angeles (Bild: Lionel Hahn/WireImage)

"Er war mit meiner Mutter im Amazonasgebiet, als sie Spinnen erforschte, kurz bevor sie starb" – diese von Dakota Johnson gesprochene Dialogzeile im Superheldenfilm "Madame Web" wurde bald nach Erscheinen des Trailers zum viralen Hit. Schnell machten Memes im Netz die Runde, die sich über das Verquere des Satzes lustig machen. Wer die Zeile im Kino endlich in ihrem Kontext sehen wollte, wird jedoch enttäuscht sein. Das Filmstudio Sony Pictures hat sie aus der Handlung gestrichen.

"Er war mit meiner Mutter im Amazonasgebiet…" – was hat dieser Satz an sich, dass ausgerechnet er die Aufmerksamkeit vieler (Trailer-)Zuschauer weckte. Vielleicht war es die Mischung aus mehreren Faktoren: Da ist zum einen der Satz an sich, der Inhalt, den er enthält. Dann die Art und Weise, wie er von Hauptdarstellerin Johnson gesprochen wird, nämlich doch recht gelangweilt oder jedenfalls so, als würde sie die Zeile von einem Blatt ablesen. Der Satz ist flach, wirkt zusammengeschustert, gekünstelt und deplatziert. Kurzum, er hat Trash-Charakter.

Eine Dialogzeile erobert das Internet

Wie auch immer, die Internet-Nutzer haben sich auf die Dialogzeile gestürzt. Die einen kritisierten sie harsch und mit ihr den ganzen Film, die anderen feierten den Satz, wie manche Menschen – wollen wir sie Trash-Jäger nennen? – kulturellen Schund eben gerne aufs Podest heben. Sie schauen sich etliche Male "Plan 9 aus dem Weltall" an, veranstalten "The Room"-Partys, kreieren Memes zu "Madame Web". Auch Trash findet seine Anhänger – der vernichtenden Urteile zum Trotz. "Hat KI den Satz geschrieben?", schrieb ein Nutzer über die Dialogzeile aus Sonys Superheldenfilm.

Ironisch auch das Urteil von Rolling Stone. Es sei "wirklich ein schöner Moment", schreibt das Musik-Magazin. Ja, und dieser "schöne Moment", ausgerechnet er, fehlt jetzt in "Madame Web". Viele Zuschauer werden enttäuscht sein. Und sich fragen: Warum wurde die Zeile aus dem Film geschnitten? Vielleicht weil sie nie dafür vorgesehen war, sondern nur für den Trailer, wie die Wirtschaftszeitung Forbes vermutet. Oder weil bei Sony – so die wagemutige Behauptung von Rolling Stone – lauter "Feiglinge" sitzen.

Worum geht es in "Madame Web"?

Doch begeben wir uns weg von den Spekulationen auf sichereres Terrain, zu den Fakten. "Madame Web" ist der vierte Film oder, um im Bild zu bleiben, der vierte Planet in Sonys so genanntem "Spider-Man Universe" nach "Venom", "Venom: Venom: Let There Be Carnage" und "Morbius". Dakota Johnson spielt Cassandra Webb, eine New Yorker Sanitäterin, die ihre hellseherischen Fähigkeiten benutzt, um einen Mörder von seinen Taten abzuhalten. Es ist nicht irgendein Mörder, es ist der Mann, der mit Cassandras Mutter im Amazonasgebiet war, als diese Spinnen erforschte, kurz bevor sie starb.