Madonna wird 60: Zum Geburtstag der Pop-Ikone

Madonna bei einem Auftritt in Berlin 2015. (Bild: Stefan Hoederath/Redferns/Getty Images)
Madonna bei einem Auftritt in Berlin 2015. (Bild: Stefan Hoederath/Redferns/Getty Images)

Ohne sie wäre Popmusik, wie wir sie heute kennen, kaum denkbar: Madonna Louise Ciccone alias Madonna feiert heute ihren 60. Geburtstag.

Nimmt man in der Popmusik das Wort „Stilikone“ in den Mund, kommt man um ihren Namen nicht herum: Seit ihrem selbstbetitelten Debütalbum aus dem Jahr 1983 ist Madonna aus der Musikszene nicht mehr wegzudenken. Madonna sorgte neben jeder Menge Erneuerungen, Trends und Hits auch für medienwirksame Skandale, die heute noch unvergessen sind. Sie bekämpfte mit Sex und Erotik den Pop-Puritanismus – und legte sich sogar mit der Kirche an.

Das Musikvideo zu „Like A Prayer“

Sie heißt Madonna, wie die Gottesmutter Maria, sie singt ihr Gebet in einer Kirche, zeigt dabei tiefe Einblicke in ihr Dekolleté und vermengt religiöse Symbole und Sexualität: Dass dies der katholischen Kirche nur wenig gefiel, ist kaum überraschend. Papst Johannes Paul II. rief sogar zum Boykott des gleichnamigen Albums auf. Madonnas Erfolg sowie ihrer Lust zur Provokation tat dies keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. Madonnas Tanz vor den brennenden Kreuzen im Video zu „Like A Prayer“ ist heute längst legendär und der Song einer ihrer bekanntesten.

Eine noch unbekannte Madonna 1979 in ihrer Garderobe. (Bild: Michael McDonnell/Archive Photos/Getty Images)
Eine noch unbekannte Madonna 1979 in ihrer Garderobe. (Bild: Michael McDonnell/Archive Photos/Getty Images)

1992 sang sie mit „Erotica“ eine Hymne an Sado-Maso-Sex – und traf mit ihrer Provokation einmal mehr ins Schwarze.

Nicht nur ihre Musikvideos, auch ihre Auftritte sind legendär – zum Beispiel ihr imposanter „Marie Antoinette“-Auftritt bei den VMAs:

1990 trat Madonna bei den MTV Video Music Awards auf. Sie performte ihren Song „Vogue“ – und ließ sich dafür etwas Besonderes einfallen. Die Sängerin und ihre Tänzerinnen kamen im Marie-Antoinette-Kostüm mit imposanten Perücken und Fächern auf die Bühne. Auch die Männer waren dementsprechend gekleidet. Die „Marie Antoinette Performance“, wie der Auftritt konsequenterweise in die Geschichte einging, war eine Filmreferenz: Madonna und ihr Team bezogen sich dabei auf den Film „Gefährliche Liebschaften“ aus dem Jahr 1988, der auf dem gleichnamigen Briefroman von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos aus dem 18. Jahrhundert basiert. Eingefallen ist Madonna die Idee beim Scharade-Spielen mit ihrem Team. Als das Thema des Spiels auf „Gefährliche Liebschaften“ kam, soll Madonna laut der Website „allaboutmadonna.com“ gesagt haben: „Das ist sehr Vogue.“

Madonna erfand sich stets neu, musikalisch wie auch optisch. Vom Material Girl zur Femme fatale, vom 80s-Pop zur Electronica-Queen – es gelang ihr, am Puls der Zeit zu bleiben. 1998 veröffentlichte sie das Album „Ray Of Light“ – und glänze mit atmosphärischem Electronica-Pop. Besonders in Erinnerung blieb davon der Song „Frozen“:

In ihrer jahrzehntelangen Karriere hat Madonna zahllose Kolleginnen maßgeblich beeinflusst – nicht nur Lady Gaga, der man anfangs gerne vorwarf, Madonna regelrecht zu kopieren, sondern auch Popstars wie Britney Spears oder Christina Aguilera. Mit Spears, Aguilera und Missy Elliott trat Madonna 2003 bei den Video Music Awards auf – und performte ein Medley aus „Like A Prayer“ und „Hollywood“. Während Spears und Aguilera im Brautkleid kamen, erschien Madonna im frackartigen Anzug – und küsste beide leidenschaftlich vor der Kamera. Für Spears und Aguilera eine Art Ritterschlag, für Madonna ein geglückter PR-Coup: Wieder einmal sprach jeder über sie.

Madonna und die Männer

Blickt man auf die Karriere von Madonna zurück, denkt man natürlich auch an ihre prominenten Liebschaften. 1985 heiratete Madonna Schauspieler Sean Penn, vier Jahre später wurde die Ehe wieder geschieden.

Damals galten Madonna und Sean Penn als Traumpaar. (Bild: Kevin Winter/Getty Images)
Damals galten Madonna und Sean Penn als Traumpaar. (Bild: Kevin Winter/Getty Images)

Später heiratete sie ein zweites Mal: Mit dem Regisseur Guy Ritchie war sie von 2000 bis 2008 verheiratet.

Madonna und Guy Ritchie. (Bild: Mark Cuthbert/UK Press via Getty Images)
Madonna und Guy Ritchie. (Bild: Mark Cuthbert/UK Press via Getty Images)

Weitere Kurzzeit-Beziehungen führte Madonna mit Schauspieler Warren Beatty, Rapper Tupac Shakur oder dem Musiker Vanilla Ice.

Madonna ist heute noch musikalisch aktiv und auf der Suche nach neuen Sounds. Ihr letztes Album „Rebel Heart“ erschien 2015, damit ging sie ausgiebig auf Tour. Heute zieht die gesamte Popwelt den Hut vor ihr und wünscht der unumstrittenen Queen of Pop alles Gute zum Geburtstag.