"Männertage": Shitstorm für Mediamarkt-Werbung mit Sophia Thomalla

Mediamarkt greift mit seiner neuen Werbekampagne wieder tief in die Klischeekiste. Mit dabei: Sophia Thomalla, Ralf Richter, Jürgen Vogel. In den sozialen Netzwerken findet man die Sprüche zu den “Männertagen” überhaupt nicht lustig.

Der Shitstorm dürfte Sophia Thomalla nicht überrascht haben. (Bild: AP)
Der Shitstorm dürfte Sophia Thomalla nicht überrascht haben. (Bild: AP)

Mediamarkt und einige Promis haben mit einer fragwürdigen Werbekampagne einen Shitstorm in den sozialen Medien ausgelöst. Unter anderem Sophia Thomalla und Jürgen Vogel sind derzeit Deutschlandweit auf Plakaten zu sehen, mit denen thematisiert wird, dass auch Männer “ihre Tage” hätten. Dazu gibt es markige Sprüche, wie Mann mit diesen “Männertagen” umgeht. Spoiler: Natürlich mit Konsum bei Mediamarkt.

Sophia Thomalla scheint das alles total okay zu finden:

Sinn der Sache war wohl aufzuzeigen, dass Stimmungsschwankungen kein rein weibliches Problem sind und auch Männer schlechte Tage haben. Dafür hat Mediamarkt sogar eine Studie in Auftrag gegeben, die herausgefunden haben will, dass 64 Prozent der Männer auch “regelmäßig oder gelegentlich” an Stimmungsschwankungen leiden. Also Zeit für ein neues Männerbild? Anscheinend nicht. Der Elektronikmarkt schmeißt in der Kampagne trotzdem nur mit billigen Klischees a la Mario Barth um sich – und das auch in den Reaktionen:

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Auf einem Plakat mit Sophia Thomalla steht etwa: “An diesen Tagen streichelt er einfach alles, was Knöpfe hat.” Jürgen Vogel hat sich für folgende Zote hergegeben: „Männer haben auch Gefühle. Ich hab das Gefühl, ich brauch ‘ne Playstation.“ Und neben dem Gesicht von Ralf Richter steht, was er während seiner Männertage macht: “Dann starre ich tagelang nur die Wand an. Hab ja ‘nen Beamer.”

Viele finden die stereotypischen Sprüche auf den Plakaten gar nicht lustig. Die Werbung würde das Prämenstruelle Syndrom (PMS) verharmlosen und Männer darstellen, als würden sie nur Konsum als Gefühl kennen, fasst der feministische Blog “Pink Stinks” in einem Blogbeitrag namens “Wenn Mediamarkt um Aufmerksamkeit schreit” das Problem zusammen.

Auf Twitter ist man sich einig: Dort machen die meisten ihrem Ärger Luft und rufen zum Boykott von Mediamarkt auf oder zur Beschwerde beim Werberat. Auch wenn ihm die Aufmerksamkeit sicher ist, ist die Frage, ob sich der Markt mit dieser Provokation wirklich einen Gefallen getan hat.

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