Markus Lanz: Der beste Bürgermeister der Welt verrät, wie Integration geht

Die Sendung wurde inhaltlich von der Islam-Debatte dominiert. (Bild: ZDF/Screenshot)
Die Sendung wurde inhaltlich von der Islam-Debatte dominiert. (Bild: ZDF/Screenshot)

Am Donnerstagabend sprach Markus Lanz mit seinen Gästen über die Zuwanderung von Muslimen – unter anderem mit Feminismus-Ikone Alice Schwarzer sowie einem belgischen Bürgermeister, der eine Lösung für die aktuellen Probleme gefunden zu haben scheint.

Gleich zu Beginn stellte Alice Schwarzer klar, worum es ihr geht. „Der Islam ist nicht mein Thema“, sagte die Herausgeberin der Frauenzeitschrift „Emma“ am Donnerstagabend im ZDF. „Mein Thema ist nur der politisierte Islam, also das, was wir in Deutschland inzwischen den Islamismus nennen.“

Was aber beim Islam auffalle: Die dritte Generation an Muslimen in Deutschland spreche schlechter Deutsch und sei schlechter integriert als die beiden Generationen davor. In Deutschland, so Schwarzer, habe man dieses Thema 20, 30 Jahre „schleifen lassen“. Man habe zulange orthodoxe Verbände und scharia-gläubige Imame gewähren lassen. „Das ist falsch verstandene Toleranz“, fügte die 75-Jährige hinzu.

Alice Schwarzer kritisierte den rückständigen Islam, der in vielen Moscheen gepredigt wird. (Bild: Wenn)
Alice Schwarzer kritisierte den rückständigen Islam, der in vielen Moscheen gepredigt wird. (Bild: Wenn)

Ein anderer Gast weiß ebenfalls um diese Probleme: Bart Somers, seit 2001 Bürgermeister der belgischen Stadt Mechelen, wurde 2016 zum besten Bürgermeister der Welt gewählt. Die Auszeichnung wird seit 2004 regelmäßig von „The City Mayors Foundation“ vergeben. Somers hat es geschafft, eine marode Stadt mit hoher Kriminalitätsrate wieder attraktiv und sicher zu machen.

Mit Menschen aus 138 Nationen, wo jedes zweite Kind einen Migrationshintergrund hat, stellt Mechelen einen wahren Schmelztiegel dar. In den 90er-Jahren, so Somers, war Mechelen die Stadt mit der höchsten Kriminalität in Flandern. Er ging die Probleme jedoch pragmatisch an, ohne in ein politisches Links-Rechts-Schema zu verfallen. Sein Ziel war es, aus jedem Einwohner einen Bürger machen.

„Streng sein, aber auch Chancen und Gelegenheiten schaffen“

Dafür stärkte er die innere Sicherheit, nahm die Polizeiarbeit unter die Lupe, legte den Fokus auf die Bekämpfung von Bandenkriminalität. Bei Markus Lanz gab Somers einige seiner Strategien preis: „Wenn Kinder Blödsinn machen, dann holen wir die Kinder, aber auch die Eltern auf die Polizeiwache, dann reden wir mit beiden. Dann machen wir eine Art Vertrag mit denen, dass jeder Verantwortung übernimmt.“

Somers fasst seine gelungene Integrations- und Sicherheitspolitik so zusammen: „Streng sein, aber auch Chancen und Gelegenheiten schaffen.“ Die Wirklichkeit gibt ihm Recht: Während aus Brüssel 200 Menschen für den sogenannten „Islamischen Staat“ in den Dschihad gezogen sind, 93 aus Antwerpen und 27 aus der Kleinstadt Vilvoorde, hat sich noch niemand aus Mechelen auf den Weg nach Syrien oder in den Irak gemacht. Und das, obwohl Mechelen den zweithöchsten Anteil gebürtiger Marokkaner in ganz Belgien hat.

Bart Somers scheint ein Rezept für gelungene Integration gefunden zu haben. (Bild: Wenn)
Bart Somers scheint ein Rezept für gelungene Integration gefunden zu haben. (Bild: Wenn)

Gleichzeitig bekämpft Somers jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Unterdrückung in seiner Gemeinde. In einem aktuellen Buch mit dem Titel „Zusammen leben: Meine Rezepte gegen Kriminalität und Terror“ legt der Kommunalpolitiker dar, wie man eine einst kaputte Stadt wieder zu neuem Glanz und vor allem Einigkeit unter den Bürgern führen kann.

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