Markus Lanz: Wenn der Impfskeptiker auf eine Kinderärztin trifft

In der Runde von Markus Lanz ging es diesmal unter anderem um das Thema Impfen. (Bild: Screenshot/ZDF)
In der Runde von Markus Lanz ging es diesmal unter anderem um das Thema Impfen. (Bild: Screenshot/ZDF)

Es ist einer der umstrittensten Filme des Jahres: Seit gestern läuft die Dokumentation „Eingeimpft“ in den deutschen Kinos. Darin kommen unter anderem Impfgegner zu Wort. Bei Markus Lanz berichtet Regisseur David Sieveking über die Kritik, die ihm nun entgegenschlägt.

Warum sind manche Menschen gegen das Impfen? Und warum gibt es auf der anderen Seite so viele Leute, die die Ratschläge der Pharmaindustrie unhinterfragt befolgen? Diesen Fragen geht der Berliner Filmemacher David Sieveking in seiner neuen Doku „Eingeimpft“ nach, die schon im Vorfeld der Veröffentlichung für Aufregung sorgte.

So berichtete der 41-Jährige in der Sendung von Markus Lanz etwa, dass für die Münchner Vorpremiere Security engagiert werden musste, weil es bei den wenigen Vorführungen des Films bisher zu Protesten gekommen war. „Es gibt eine regelrechte Kampagne, die gegen meinen Film gefahren wird“, sagte Sieveking und erzählte von Boykott-Aufrufen gegen Kinos, die seine Doku zeigen.

David Sieveking löste mit seiner aktuellen Doku eine Kontroverse aus. (Bild: Wenn)
David Sieveking löste mit seiner aktuellen Doku eine Kontroverse aus. (Bild: Wenn)

In „Eingeimpft“ geht Sieveking der Frage nach, ob er seine drei Kinder impfen lassen soll. In dem Film, der als Beziehungskomödie angelegt ist, vertritt er die Meinung, die Kinder impfen zu lassen, während seine Lebensgefährtin Jessica dem eher skeptisch gegenübersteht. Wie viele Impfgegner äußert sie Bedenken, dass es im Zuge von Impfungen zu Nebenwirkungen und Risiken kommen könne.

Eine anderer Gast in der Sendung, die Kölner Kinderärztin Karella Easwaran, kann solche Ängste gegenüber dem Impfen nicht nachvollziehen. Vor Jahren habe sie in ihrer Zeit auf einer Notstation Kinder sterben sehen, weil diese etwa an Windpocken erkrankt waren. Einer Impfpflicht steht sie offen gegenüber: „Wir haben ja auch eine Schulpflicht.“ Und wenn jemand über eine rote Ampel fahre, gebe es ebenfalls Konsequenzen.

Karella Easwaran hat bereits mitansehen müssen, wie ungeimpfte Kinder starben. (Bild: Wenn)
Karella Easwaran hat bereits mitansehen müssen, wie ungeimpfte Kinder starben. (Bild: Wenn)

Die Ärztin entkräftete auch die von Sieveking vorgebrachte Kritik, einige Impfstoffe würden gefährliche Aluminiumsalze enthalten. Denn die in besagten Impfungen verwendeten Mengen an Aluminium befänden sich weit unterhalb von dem, was der Normalbürger in seinem Alltag zu sich nehme. Backbleche, Make-up, Essensschalen vom Chinesen – sie alle enthalten Aluminium, das wir über die Haut oder durch unsere Ernährung zu uns nehmen. Die Debatte, diesen Stoff langfristig durch einen anderen zu ersetzen, sei sicher richtig, so Easwaran, aber zurzeit gebe es noch keine entsprechenden Alternativen.

Zwar bezeichnet sich Sieveking nicht als Impfgegner, durch seine Auseinandersetzung mit dem Thema sei er jedoch sensibilisiert worden und stehe dem Impfen heute teilweise skeptisch gegenüber. Sein aktueller Film wurde von großen Teilen der deutschen Presselandschaft heftig kritisiert. So heißt es etwa in der „Süddeutschen Zeitung“, der Film verunsichere mehr, als dass er aufkläre. Der „Spiegel“ schreibt, Sieveking verbreite Halbwahrheiten und schüre Ängste.

Hier gibt es den Trailer zu dem umstrittenen Dokumentarfilm, der seit 13. September 2018 in ausgewählten deutschen Kinos zu sehen ist: