Maybrit Illner: Terrorismus-Experte kritisiert französischen Geheimdienst

Auch Maybrit Illner widmete sich am Donnerstagabend erneut der Bedrohung durch Terror in Europa.

Eine Woche ist seit den Anschlägen von Paris vergangen und auch die Gäste von Maybrit Illner beschäftigte am Donnerstagabend folgende Fragen: Wie wird es für Europa nun weitergehen? Sind wir sicher? Und: Gibt es gar eine konkrete Strategie, wie der Kampf gegen den Terror aussehen könnte? Der geladene ZDF-Experte Elmar Theveßen äußerte sich zu allen drei Punkten, kritisierte aber zunächst einmal den französischen Auslandsnachrichtendienst DGSE. Der erneute Angriff von Paris nach den Anschlägen auf die Redaktion von Charlie Hebdo im Januar 2015 nannte er "ein großes Versagen der französischen Geheimdienste."

Und auch die Reaktion von Frankreich auf die Attentatserie stellt Theveßen infrage: "Wir produzieren die Kämpfer nach wie vor selber", mahnte er bei Maybrit Illner. Ebenso hält er Hollandes Kriegsrhetorik für zweifelhaft: "Wir müssen nicht den Sieg zum Ziel erklären, sondern erklären, wie es nach einem solchen Sieg in der Region weitergehen solle." Ursula von der Leyen hat konkrete Ideen, wenn es um die Bekämpfung des IS geht – und die sind nicht unbedingt militärischer Natur.

So müsse man einerseits die Bewegungsmöglichkeiten der Terroristen in der Region einschränken, andererseits sei es wichtig, den Waffennachschub einzudämmen. Im Großen und Ganzen müsse der IS, und somit seine Ideologie, isoliert werden. Dem stimmt auch der Terrorismus-Experte zu: Der "fruchtbare Boden muss abgetragen werden – alles, was dazu führt, dass junge Moslems in Deutschland, Belgien, Frankreich oder anderswo radikalisiert werden können."

Was die innere Sicherheit von Deutschland anbelangt, so hatte ZDF-Experte Elmar Theveßen nur wenig tröstende Worte bei Maybrit Illner parat: Leider seien wir nicht sicherer als Frankreich, wir haben lediglich "einige Male großes Glück gehabt." Der syrische Journalist Aktham Suliman fügte dem hinzu: "Man muss sich damit abfinden, dass man überall getroffen werden kann. Es gibt keinen sicheren Ort auf der Welt."