Medienmacher: Was Springer mit Facebook und Google plant

Medienkolumnist Kai-Hinrich Renner schreibt über Neuigkeiten aus der Branche

Axel Springers Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner war mit zwei Reden Star des öffentlichen Teils des Jahreskongresses des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger. Sein Vorstand Bezahlangebote Jan Bayer glänzte im Verborgenen. Im nicht öffentlichen Teil erzählte er den Delegierten und Mitgliedern von seiner Reise ins Silicon Valley.

Bayer hat dort ein halbes Jahr verbracht – und dabei auch die Beziehungen seines Hauses zu Facebook und Google vertieft. Nach Angaben von Kongressteilnehmern kündigte er an, Springer werde an einem Versuch zur Förderung von Bezahlinhalten der beiden Internet-Riesen teilnehmen. Dabei geht es im Falle von Facebook um eine zusätzliche Funktion des Angebots In­stant Articles. Dieses Angebot ermöglicht es Verlagen, ihre Artikel in Facebook direkt einzubinden, sodass der Nutzer, wenn er sie anklickt, nicht erst warten muss, bis sie hochgeladen sind. Allerdings hatten sich namhafte Blätter wie die "New York Times", der "Guardian" und Springers "Welt" zuletzt von Instant Articles verabschiedet. Die Erlöse waren aus ihrer Sicht unbefriedigend.

Das Problem soll nun durch eine Bezahlfunktion gelöst werden. Der Versuch könnte Ende des Monats starten. Springer soll nicht das einzige deutsche Medienhaus sein, das an ihm teilnimmt. Offiziell teilt Springer nur mit, dass man "in Gesprächen mit Facebook" stehe. Mit denselben Worten kommentiert das Haus auch die offenbar bevorstehende Beteiligung an einem Test von Google. Der Konzern aus dem kalifornischen Mount...

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