Mehr als 40 Tote in Rafah: Netanjahu spricht von "tragischem Fehler“
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden bei einem Angriff am Sonntag mindestens 35 Menschen getötet und Zelte für Vertriebene in der südlichen Gaza-Stadt Rafah getroffen. "Zahlreiche“ Menschen seien in brennenden Trümmern gefangen gewesen. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium in Gaza handelte es sich bei den Toten und Verletzten vor allem um Frauen und Kinder.
Die Angriffe erfolgten zwei Tage, nachdem der Internationale Gerichtshof Israel aufgefordert hatte, seine Militäroffensive in Rafah zu beenden. Mehr als die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens hatten in Rafah Zuflucht vor dem israelischen Einmarsch gesucht. Zehntausende Menschen halten sich derzeit noch in dem Gebiet auf, viele andere sind geflohen.
Aufnahmen vom Ort des Luftangriffs vom vergangenen Sonntag zeigten ein Bild der Zerstörung. Die israelische Armee bestätigte den Angriff und erklärte, sie habe eine Einrichtung der Hamas getroffen und zwei hochrangige Hamas-Kämpfer getötet. Sie erklärte, sie prüfe Berichte, wonach Zivilisten zu Schaden gekommen seien. Verteidigungsminister Yoav Gallant war am Sonntag in Rafah und wurde über die "Intensivierung der Operationen“ dort informiert, wie sein Büro mitteilte.
Ein Sprecher des Palästinensischen Roten Halbmonds sagte, die Zahl der Todesopfer werde wahrscheinlich noch steigen, da die Such- und Rettungsarbeiten im Viertel Tal al-Sultan in Rafah, etwa zwei Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums, fortgesetzt würden.