Mehr als 600 Tote nach Erdbeben in der Türkei und Syrien

ISTANBUL/DAMASKUS (dpa-AFX) -Bei dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien sind mehr als 600 Menschen ums Leben gekommen. Allein in der Türkei seien mehr als 280 Menschen gestorben und mehr als 2000 weitere verletzt worden, sagte Vizepräsident Fuat Oktay am Montag. Das syrische Gesundheitsministerium meldete mehr als 230 Todesopfer und mehr als 600 Verletzte. Die Hilfsorganisation SAMS, die in von Rebellen kontrollierten Gegenden in Syrien arbeitet, meldete mehr als 100 weitere Todesopfer. Bilder aus beiden Ländern zeigten ein schweres Ausmaß der Verwüstung.

Ein Erdbeben der Stärke 7,4 hatte am frühen Montagmorgen die Südosttürkei erschüttert. Das Epizentrum lag nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad in der Provinz Kahramanmaras nahe der syrischen Grenze. Ein weiteres Beben der Stärke 6,6 sei kurz darauf in der Provinz Gaziantep gemessen worden.

In der syrischen Provinz Idlib kollabierte ein ganzer Häuserblock. Rettungsteams versuchten in der Nacht und im Morgengrauen, Mensche aus den Trümmern zu ziehen. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums Raed Ahmed sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana, dies sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995.

"Wir reagieren mit allem, was wir können, um diejenigen zu retten, die unter den Trümmern liegen", sagte der Leiter der Rettungsorganisation Weißhelme, Raed Al Saleh. "Die Lage ist sehr tragisch", sagte ein Mitglied der Gruppe.

In der Türkei waren nach Angaben des Innenministers ebenfalls mehrere Provinzen betroffen. Gebäude seien eingestürzt. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten. Es sei zu insgesamt 22 teils starken Nachbeben gekommen. Das Auswärtige Amt mahnte zur Vorsicht und riet, sich an die Anweisungen der örtlichen Behörden zu halten.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter, "wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen".