Mehr als nur ein Auto: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Über 30 Jahre nach "Manta, Manta" kehrt der Kultflitzer mit der unverwechselbaren Lackierung auf die Leinwand zurück: "Manta Manta - Zwoter Teil". (Bild: Constantin Film Verleih)
Über 30 Jahre nach "Manta, Manta" kehrt der Kultflitzer mit der unverwechselbaren Lackierung auf die Leinwand zurück: "Manta Manta - Zwoter Teil". (Bild: Constantin Film Verleih)

"Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben", Gérard Depardieu als "Maigret" und "Manta Manta - Zwoter Teil", die mit großer Spannung erwartete Fortsetzung zum Kultfilm von 1991: Das sind die Kino-Neustarts am 30. März.

Ein impulsiver Auto-Proll, der in den frühen 90-ern illegale Straßenrennen fuhr und grundsätzlich nicht die allerhellste (Zünd-)Kerze war - was wird aus dem wohl geworden sein mag, nach all den Jahren? Til Schweiger hat diese Frage lange beschäftigt, nun gibt es nach mehreren Fehlzündungen im Lauf der letzten 15 Jahre endlich eine Antwort. Berti ist wieder da. Seine Uschi auch. Und das Auto, das für Liebhaber und Kenner natürlich viel mehr ist als einfach nur ein Auto. Bringt der alte Kultflitzer es noch in "Manta Manta - Zwoter Teil"?

Außerdem neu im Kino: Das legendäre Pen&Paper-Rollenspiel "Dungeons & Dragons" wurde mit prominentem Personal für die große Leinwand adaptiert, und Gérard Depardieu spielt die gewichtige Titelrolle in einem neuen "Maigret"-Film.

"Berti"-Darsteller Til Schweiger führte beim neuen "Manta Manta"-Film Regie, neben ihm ist auch Tina Ruland ("Uschi") wieder dabei. (Bild: Constantin Film Verleih/Bernd Spauke)
"Berti"-Darsteller Til Schweiger führte beim neuen "Manta Manta"-Film Regie, neben ihm ist auch Tina Ruland ("Uschi") wieder dabei. (Bild: Constantin Film Verleih/Bernd Spauke)

Manta Manta - Zwoter Teil

Den Mythos Manta werden heute (noch) weniger Menschen verstehen als 1991, die Fortsetzung des Kultfilms "Manta, Manta" ist trotzdem eines der großen deutschen Kino-Highlights 2023. Der Weg bis dahin war lang. 2008 kamen erstmals Gerüchte um ein geplantes Sequel auf, das Projekt wurde aber immer wieder auf Eis gelegt - 2011 etwa nach dem Tod von "Manta, Manta"-Produzent Bernd Eichinger. Nun wird es endlich wahr, vor einigen Monaten tauchten bereits die ersten Bilder im Netz auf. Diese ganz spezielle Lackierung in Gelb, Pink und Türkis, diese ganz speziell geschwungene Heckpartie ... er ist es, er ist es wirklich!

Stefan Cantz schrieb einst das Drehbuch zu "Manta, Manta", die Geschichte für die Fortsetzung entwickelten nun Peter Grandl, Miguel Angelo Pate, Michael David Pate und Murmel Clausen gemeinsam mit Til Schweiger. Schweiger, über Jahre treibende Kraft hinter den Fortsetzungs-Plänen, führte bei "Manta Manta - Zwoter Teil" außerdem Regie ("Manta, Manta": Wolfgang Büld) und spielt die Hauptrolle.

Manta-Fan Berti (Schweiger) fuhr vor gut 30 Jahren noch um 5.000 D-Mark, die er und Uschi dringend für die erste gemeinsame Wohnung benötigten. Heute geht es um einiges mehr. Berti hat das Rennfahren inzwischen aufgegeben, stattdessen schraubt er nun in der eigenen Werkstatt mit anhängender Kartbahn. Berti ist nicht mehr die Autonarren-Karikatur, nicht mehr diese völlig überdrehte Witzfigur aus dem ersten Film, sondern inzwischen doch noch einigermaßen erwachsen geworden. Aber Geldprobleme hat er immer noch.

Berti schuldet der Bank Geld, über 30.000 Euro. Das ist eine Summe, die einer wie er eigentlich nicht beschaffen kann. Es sei denn, er macht beim 90er-Jahre-Rennen auf dem Bilster Berg mit und gewinnt. So beginnt das große neue Kino-Abenteuer, das natürlich auch von vielen nostalgischen Momenten lebt. Neben Tina Ruland als Uschi und Michael Kessler als Klausi sind in "Manta Manta - Zwoter Teil" zahlreiche Gaststars dabei, unter anderem etwa Wotan Wilke Möhring, Axel Stein, Moritz Bleibtreu, Nilam Farooq und "PS-Profi" JP Kraemer. Auch Martin Armknecht, der in "Manta, Manta" den unausstehlichen Yuppie-Schnösel Axel ("Mein schöner Benz!") verkörperte, kehrt in seine alte Rolle zurück.

"Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" basiert auf dem legendären Pen&Paper-Rollenspiel, das Fantasy-Fans schon seit über 40 Jahren begeistert. In einer Hauptrolle: Chris Pine (Bild). (Bild: Paramount Pictures)
"Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" basiert auf dem legendären Pen&Paper-Rollenspiel, das Fantasy-Fans schon seit über 40 Jahren begeistert. In einer Hauptrolle: Chris Pine (Bild). (Bild: Paramount Pictures)

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Was ist "Dungeons & Dragons"? Ganz nüchtern betrachtet ein "Pen&Paper-Rollenspiel" mit Stift, Papier, ungewöhnlichen Würfeln und verschiedenen Fantasy-Figuren. Der Fan würde die Antwort so aber wohl nicht stehenlassen, sondern erst einmal ganz tief Luft holen und dann einen langen Vortrag halten. Haben wir alle Charakterbögen? Erreiche ich heute vielleicht mein neues "Level"? Darf diese Figur dies und das überhaupt? Nein, "Dungeons & Dragons" ist nicht einfach nur ein Spiel, sondern die Königsdisziplin der Nerd-Freizeitbeschäftigung - mit klaren Regeln, aber inhaltlich fast ohne Grenzen. Nun wurde das Spiel (mal wieder) fürs Kino adaptiert, der neue Film heißt "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben".

Schon 1982 gab es einen ersten Film, der sich direkt auf "D&D" bezog ("Labyrinth der Monster" mit Tom Hanks bei seinem Schauspiel-Debüt), später folgten neben einer Videospielreihe immer wieder neue TV- und Kino-Produktionen (zuletzt die Zeichentrick-Serie "Vox Machina", 2022). So ambitioniert wie "Ehre unter Dieben" war bislang aber wohl kein anderes "D&D"-Filmprojekt. Chris Pine spielt eine der Hauptrollen, daneben wirken in dem Film unter anderem auch Michelle Rodriguez und Hugh Grant mit. Regie führte John Francis Daley gemeinsam mit Jonathan Goldstein. Daley inszenierte zuletzt unter anderem "Game Night", ist aber vor allem als Darsteller in der Serie "Bones - Die Knochenjägerin" bekannt.

Die längste bekannte "Dungeons & Dragons"-Kampagne läuft seit über 40 Jahren und ist immer noch nicht zu Ende gespielt, bei dem neuen Kinofilm "Ehre unter Dieben" beschränkt man sich auf etwas mehr als zwei Stunden. Angesiedelt ist die Geschichte in den "Forgotten Realms", einer der vielen Welten aus dem "D&D"-Kosmos. Der Dieb und Barde Edgin (Pine) möchte seine Tochter gerne zurückgewinnen, nachdem der Schurke Forge Fitzwilliam (Grant) ihr den Kopf verdreht hat, und am liebsten auch gleich seine verstorbene Frau. Ein mysteriöses altes Relikt, das "Tablet of Reawakening", soll es möglich machen. Und die Hilfe einiger Freunde: Bei seinem Abenteuer wird Edgin unter anderem von einer Barbarin, einem Zauberer und einer Druidin unterstützt - alles Figuren, ohne die eine gute "D&D"-Kampagne unmöglich auskommen kann, egal ob auf dem Papier oder auf der Leinwand.

Hugh Grant verkörpert in "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" den Schurken Forge Fitzwilliam. (Bild: Paramount Pictures)
Hugh Grant verkörpert in "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" den Schurken Forge Fitzwilliam. (Bild: Paramount Pictures)

Maigret

"Ein großer Schauspieler in einer großen Rolle" - diese Ankündigung aus dem Trailer trifft es schon ganz gut. Gérard Depardieu wird oft als Enfant terrible des französischen Kinos rezipiert, darüber hinaus aber immer auch als echtes Schauspiel-Schwergewicht. Er nun als Kommissar Jules Maigret - da kommt wirklich Großes zusammen. Mehr als 30 Darsteller schlüpften in den letzten 90 Jahren bereits in die Kultrolle. In Deutschland war vor allem die BBC-Serie aus den 60-ern mit Rupert Davies ein Hit, aber auch Heinz Rühmann ermittelte schon als Maigret. Depardieu ist in "Maigret" freilich ein anderes Kaliber, ein ganz anderes.

Der stämmige Ermittler mit Mantel, Melone und Pfeife - gut möglich, dass der belgische Autor Georges Simenon sich seinen Maigret genauso vorgestellt hat, wie Depardieu ihn nun verkörpert. Ein gewiefter Polizist im von Gewalt und Verbrechen durchtränkten Paris der 50er-Jahre. Einer, der nicht nur Verbrechen aufklärt, sondern die abgründigen Motive dahinter verstehen möchte. In diesem neuen "Maigret"-FIlm aber, der auf einer der bekanntesten Geschichten von Simenon basiert, wird das zur echten Herkulesaufgabe.

Eine junge Frau wird im 9. Arrondissement tot aufgefunden - ein Mord ganz offensichtlich. Aber was steckt dahinter? "Fünf Stichwunden in der Brust und im Unterleib, verursacht durch einen scharfen Gegenstand", das kann der Gerichtsmediziner sagen. Den Rest muss Maigret selbst herausfinden. Durch viel Reden, Fragen, Zuhören, Pfeiferauchen. Niemand scheint die Tote zu kennen, Maigret steht vor einem großen Nichts. Aber irgendwann findet er dann doch seine ersten vielversprechenden Hinweise.

Die belgisch-französische Koproduktion "Maigret" wurde inszeniert von Regisseur Patrice Leconte ("Ridicule - Von der Lächerlichkeit des Scheins"), der gemeinsam mit Jérôme Tonnerre auch das Drehbuch schrieb. Vielleicht kommt da in Zukunft ja auch noch mehr? Die bisherigen Kritiken fielen überwiegend positiv aus, das Einspielergebnis in Frankreich war eher ernüchternd. Der Stoff für weitere Filme wäre jedenfalls da, insgesamt verfasste Simenon 75 Romane rund um seinen Krimi-Helden. Und einen besseren Maigret als Gérard Depardieu wird man auf absehbare Zeit kaum finden können.

Gérard Depardieu spielte schon viele große Rollen, diese hier gehört definitiv dazu: Er verkörpert den Titelhelden in einem neuen "Maigret"-Kinofilm. (Bild: Plaion Pictures)
Gérard Depardieu spielte schon viele große Rollen, diese hier gehört definitiv dazu: Er verkörpert den Titelhelden in einem neuen "Maigret"-Kinofilm. (Bild: Plaion Pictures)