Mehr als nur Show? Beim "Let's Dance"-Auftritt des Sieger-Duos "Chris-Chris" knisterte es!

In Abwesenheit der Vorjahressieger holt sich das "Match made in Heaven" den Tanzpokal der Champions. Die knisternde Performance von Christian Polanc und Christina Luft bot zudem viel Platz für Spekulationen.

Die von Fans schmerzlich vermisste Abwesenheit der "Let's Dance"-Urgesteine Ekaterina Leonova und Massimo Sinató - über die genauen Gründe hüllen sich alle Beteiligten inklusive RTL in Schweigen - nutzten andere Publikumslieblinge, um bei der "Profi-Challenge" groß aufzutrumpfen: Nachdem sie vorige Woche mit Luca Hänni den dritten Platz belegt hatte, tanzte sich Christina Luft mit Christian Polanc nun an die Spitze der "Let's Dance"-Champions League.

Mit einer heißen Mischung aus Paso Doble, Flamenco, Samba, Salsa, Tango Argentino und Rumba zeigte das "Team Chris-Chris" Temperament und Erfahrung: "Oh my goodness", seufzte Jurorin Motsi Mabuse nach der Show: "Tanzen heißt, über die Technik hinauszuwachsen und eine Message zu transportieren. Das habt ihr gemacht." - "Aggressiv, aber nicht überzogen", lobte auch Joachim Llambi das spanische Feuerwerk: "Einfach schönes, sauberes Tanzen."

Für den "Let's Dance"-Dinosaurier Polanc war sein diesjähriger Einsatz mit Laura Müller die zwölfte Teilnahme an dem Wettbewerb, den er 2007 und 2011 gewann. "Im Gegensatz zu mir siehst du immer noch frisch aus", scherzte Mit-Routinier Llambi, gefolgt von Daniel Hartwichs Mutmaßung: "Der gute Einfluss vom Team Wendler - da war noch ein Rest schwarze Haarfarbe übrig."

Polanc und Christina Luft, die erst zum dritten Mal dabei war, aber bereits 2019-Tanzpartner Oliver Pocher und eine angebliche Affäre mit Luca Hänni überlebt hat, hatten nur vier Tage Zeit, die Performance einzustudieren. Überhaupt war es das erste gemeinsame Mal für die Profis, laut Christina ein "match made in heaven", was Motsi Mabuse gleich mit einem "Oh lala" kommentierte, Llambi jedoch mit einem Augenrollen: "Komm, das haben wir mit dem Hänni doch auch probiert, hat nicht funktioniert."

Showdown der Besten

Ganz klar war die Message im Zuschauervoting: Mit einem dritten Platz für Renata und Valentin Lusin, die ein romantisches Standardtanz-Medley zu Musik aus "Anastasia" zeigten, und dem zweiten Rang für Isabel Edvardsson und ihren Mann Marcus Weiß, die in einer ergreifenden Kür zu "Endless Love" (live performt von Alexander Klaws und seiner Frau Nadja) ihre eigene Liebesgeschichte aufs Parkett brachten, honorierten die diesmal allein für die Wertung verantwortlichen Anrufer vor allem eines: klassisches Tanzen. In einer Show, in der ausgefallene Einlagen wie Erich Klanns Poledance-Akrobatik mit Weltmeisterin Anne-Marie Kot oder die wilde Afrika-Hommage von Regina und Sergiu Luca nicht auf die vorderen Ränge gewählt wurden, siegten elegant und leidenschaftlich interpretierte Standard- und Lateintänze - das Herzstück von "Let's Dance".

Zelebriert wurden im "Showdown der Besten" aber nicht nur souveräne Linksdrehungen und Fersenschritte: Sieben der zehn Paare sind oder waren einmal romantisch verbunden. In einer Show, in der nicht mehr nur die mehr oder weniger überforderten Promis für das Menscheln sorgten, taten dies die verliebten Promis: Neben den Lusins und Lucas gab es ein Wiedersehen mit den mehrfachen Weltmeistern und Ex-Liebespaar Kathrin Menzinger und Vadim Garbuzov sowie Oana Nechiti, die Erich Klann in einer Nebenrolle unterstützte,

Andrzej Cibis und Evgeny Vinokurov, die erstmals ihre Partnerinnen Victoria Kleinfelder-Cibis und Nina Bezzubova vorstellten, sowie "Let's Dance"-Neuling Alona Uehlin mit Anton Skuratov, die mit einer spektakulären Weltmeister-Kür zu Michael Jackson-Songs abräumten. (Noch) nicht privat verbandelt sind die Profi-Lieblinge Marta Arndt und Robert Beitsch, die als Tarzan und Jane über die Bühne fegten.

Zauber des Moments

"Wir haben viel gewonnen, viel verloren und unsere Träume nie aufgegeben", so Perfektionistin und "Let's Dance"-Poetin Kathrin Menzinger über ihre Karriere mit Vadim Garbuzov. Ein angeblicher Fußfehler in ihrer Kür, den nicht einmal Llambi bemerkte, brachte die Wienerin schier zur Verzweiflung. Da beschwor der Joachim Llambi den "Zauber des Augenblicks": "Sei zufrieden mit dem, was im Moment passiert." Und auch in seiner Wertung des Ehepaar Lusins erinnerte der "Tanz-TÜV aus Duisburg" (Hartwich) an die ultimative "Let's Dance"-Meßlatte: "Das Ziel ist erreicht, wenn Oma Kawuppke in Bottrop auf dem Sofa zu Opa Heinz sagt: 'Das ist doch ein schönes Paar.'"