Mehrheit sieht keine Mitschuld friedlicher G20-Demonstranten

Teilnehmer einer G20-Demonstration ziehen in Richtung Elbphilharmonie. Foto: Boris Roessler/Archiv
Teilnehmer einer G20-Demonstration ziehen in Richtung Elbphilharmonie. Foto: Boris Roessler/Archiv

Nach den Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg geht die Aufarbeitung weiter. Laut einer Forsa-Umfrage finden 52 Prozent der Bundesbürger, dass der Staat die Gefahr des Linksextremismus unterschätzt hat.

Hamburg (dpa) - Nach den Krawallen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg glaubt etwa jeder zweite Bundesbürger einer Umfrage zufolge, dass der Staat die Gefahr des Linksextremismus bislang unterschätzt hat.

Dieser Ansicht sind nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins «Stern» 52 Prozent der Befragten. 42 Prozent teilen demnach diese Einschätzung nicht.

Der Meinung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), dass sich «jeder Demonstrant, der Vermummten und Chaoten Schutz und Deckung bietet», mitschuldig mache, schließt sich jeder Vierte (26 Prozent) an. Eine Mehrheit von 67 Prozent ist nach Angaben des «Stern» nicht der Auffassung, dass sich friedliche Demonstranten mitschuldig machen, wenn sie an Protestmärschen teilnehmen, bei denen auch der schwarze Block dabei ist.

Bei Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels vor gut anderthalb Wochen hatten Randalierer vor allem im Schanzenviertel Geschäfte geplündert, Autos angezündet und Barrikaden in Brand gesteckt. Hunderte Polizisten wurden verletzt.