Meinung: Nur Flickschusterei in der JVA Tegel

Ein Wachturm überragt die Außenmauer der JVA Tegel

In den Berliner Gefängnissen und speziell in Tegel ist die Personalnot so groß, dass nun Aushilfskräfte für mehr Sicherheit sorgen sollen. 50 Mitarbeiter sollen dafür befristet eingestellt werden. In dem sensiblen System Gefängnis gibt es damit künftig einen weiteren Unsicherheitsfaktor.

Dazu muss man wissen, dass der Allgemeine Vollzugsdienst (AVD) ein Ausbildungsberuf ist. Auszubildende werden zwei Jahren mit den speziellen Anforderungen, um in einem Gefängnis arbeiten zu können, vertraut gemacht. Dafür gibt es keinen Fachkräftemarkt. Wer in diesem Bereich arbeitet, ist eine absolute Fachkraft. Wenn der Justizsenator aus Personalnot – allein in Tegel sind mehr als 40 AVD-Stellen nicht besetzt – auf Mitarbeiter zurückgreift, die aus dem undurchschaubaren Sicherheitsgewerbe kommen oder bei früheren Bewerberrunden durchgefallen sind, spielt er ein risikoreiches Blatt.

Hinzu kommt, dass die JVA Tegel im Gegensatz zur JVA Plötzensee eigentlich ein Hochsicherheitsgefängnis ist. In Tegel sitzen Schwerstverbrecher – die bald von Ungelernten betreut werden. Das wäre in etwa so, als würde der OP-Helfer im Krankenhaus die Operation am offenen Herzen durchführen, weil es gerade nicht genügend Herzchirurgen gibt.

Ein Teil der Wahrheit ist aber auch, dass Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) nichts dafür kann, dass in den Jahren 2012 und 2013 in Berlin nicht ausgebildet und eingestellt wurde, der Justizvollzugsdienst noch immer darunter leidet und laut Prognose noch bis mindestens 2020 unter...

Lesen Sie hier weiter!