Merkel ruft zu Respekt für türkische Migranten auf

Kanzlerin will "Irritationen" beseitigen

Wenige Tage vor Beginn des NSU-Prozesses in München hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Sensibilität im Umgang mit türkischstämmigen Migranten angemahnt. Es habe sich gezeigt, "wie schnell Irritationen auftreten", sagte Merkel am Mittwoch in Berlin bei der Entgegennahme eines deutsch-türkischen Freundschaftspreises. "Wir tun alles, um solche Irritationen zu beseitigen", fügte sie hinzu. Den Streit um die Entscheidung des Münchner Gerichts, türkischen Medien keinen garantierten Sitzplatz für das Verfahren zu geben, erwähnte die Kanzlerin nicht ausdrücklich.

Merkel rief dazu auf, "immer wieder deutlich zu machen", wie groß der Respekt vor den türkischstämmigen Menschen in Deutschland sei. Sie nahm am Mittwoch im Kanzleramt den Kybele-Preis entgegen, den ihr die Deutsch-Türkische Freundschaftsföderation (DTF) verliehen hatte. DTF-Chef Cihan Sendan wies bei der Zeremonie darauf hin, dass es in jeder Freundschaft "hin und wieder Reibungspunkte und Probleme" gebe. Sein Verein sei aber der Überzeugung, dass Merkel "diesen Preis verdient" habe, sagte Sendan.