Nächste Station Mallorca für 107 Geflüchtete an Bord der OPEN ARMS?

Das Gerangel um einen Hafen für die 107 Flüchtlinge und Migranten an Bord der OPEN ARMS geht weiter. Unklar bleibt bisher, ob die Geretten in Mallorca an Land gehen dürfen. Die spanische Regierung erklärte an diesem Montag, es gebe bisher keine Einigung mit der Regierung in Rom über das Einlaufen in einen spanischen Hafen. Schon seit Freitag beschreibt die Crew der OPEN ARMS die Situation an Bord des Seenotrettungsschiffes als "explosiv". Offenbar verlieren viele Geflüchtete die Geduld. Ein Mann, der lieber anonym bleiben wollte, sagte: "Wir haben seit vielen Tagen nicht mit unseren Familien gesprochen. Sie glauben wohl, wir wären tot. Ich möchte einfach in Lampedusa an Land gehen, meine Familie anrufen und duschen. Wenn es so weitergeht, will ich lieber zurück nach Algerien." Und ein anderer klagt: "Es gibt nichts Gutes zu essen. Keine Dusche, keine frischen Klamotten. Wir haben Hautausschläge und können hier nicht mehr bleiben." Ein Vertreter von OPEN ARMS schreibt auf Twitter, seine NGO könne Geflüchtete retten und gegen populistische Propaganda ankämpfen, eine Nichtregierungsorganisation habe aber nur "begrenzte Mittel". Neben der OPEN ARMS gibt es noch das Rettungsschiff OCEAN VIKING mit mindestens 356 Geretteten an Bord, für die bisher auch kein Hafen gefunden wurde. Das Schiff der mehrfach für ihr Engagement ausgezeichneten Nichtregierungsorganistaion SOS Méditerranée versucht seit mehr als einer Woche, die aus dem Mittelmeer gefischten Flüchtlinge und Migranten nach Europa zu bringen.