Mitten in Berlin: Attila Hildmann liefert sich Verfolgungsjagd mit Polizei

Weil er gegen Beamte gelästert haben soll, wurden dem Vegankoch Handschellen angelegt. (Bild: wenn)
Weil er gegen Beamte gelästert haben soll, wurden dem Vegankoch Handschellen angelegt. (Bild: wenn)

Was geschah am Donnerstag im Berliner Stadtteil Charlottenburg wirklich? Kochbuch-Autor Attila Hildmann behauptet, Beamte hätten ihn wegen Falschparkens abgeführt. Doch die Polizei widerspricht: Hildmann habe in Wahrheit gegen Ordnungshüter gewütet.

Am Freitag veröffentlichte Promi-Koch Attila Hildmann einen verstörenden Satz auf seinem Instagram-Profil: „Niemand wird mich brechen, auch nicht 5 Polizeiwagen mit 11 Beamten mit Handschellen! Irgendwann regiere ich dieses Land, einschließlich der Exekutive!“ Neben den Zeilen ist Hildmann zu sehen, wie er tatsächlich von mehreren Polizisten umringt wird.

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Doch warum ergeht sich der 36 Jahre alte Berliner in Allmachtsfantasien? Was war vorgefallen? Der Kochbuch-Autor und Restaurant-Besitzer war offenbar wütend über einen Zwischenfall, der sich kurz zuvor ereignet hatte. Was aber genau passiert ist – darüber kann man nur mutmaßen. Denn die Schilderungen von Hildmann und der Polizei gehen weit auseinander.

Der Vegankoch hat laut eigener Aussage gerade in seinem Lokal im Berliner Stadtteil Charlottenburg gesessen und eine Bestellung bei einem Bio-Großhändler aufgegeben, als seine Küchenchefin ihm mitteilte, dass er ein Knöllchen an seinem Wagen habe. Sein Porsche, so Hildmann, habe allerdings nicht im Halteparkverbot gestanden. Trotzdem habe er sein Auto umgeparkt.

Fünf Minuten später seien Polizisten vor ihm gestanden und hätten seinen Führerschein und Personalausweis verlangt. Hildmann solle den Wagen richtig parken, sonst würde dieser abgeschleppt werden, hieß es. Als der Koch dies tun wollte, sei er von 5 Streifenwagen mit 11 Polizisten abgefangen worden. Die Beamten legten Hildmann Handschellen an.

Hildmann auf Instagram: „Es folgten Würgegriffe und die Frage an die Beamten, ob sie noch alle Tassen im Schrank haben, weil ich wie ein Schwerstkrimineller behandelt werde wegen einer Ordnungswidrigkeit.“ Hildmann wurde danach auf die Wache und anschließend wieder in seinen Laden gebracht.

Für die Präferenzen der Polizei hat er nur Unverständnis übrig: „Wenn schwangere Frauen die U-Bahn-Treppen runtergetreten werden, passiert wochenlang nichts, wenn Leute in Not die Polizei rufen, werden sie oft vertröstet, am Kotti werden Frauen angetanzt und beklaut und Drogen vertickt, dieses ganze Land schaut zu, wenn Millionen Tiere täglich gequält werden und man ihnen UnRECHT tut, aber man macht so ein Faß auf, weil ich vor meinem Laden (gültige Plakette) nicht optimal geparkt hab…“, schreibt der Koch auf Instagram.

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Doch die Version der Polizei hört sich etwas anders an. Zwar nennt die Polizei in ihrem Statement keinen Namen, aufgrund der Umstände geht aber hervor, dass Hildmann gemeint ist. So soll ein Porschefahrer (Hildmann) an Ordnungshütern vorbeigefahren sein und diese beschimpft haben, weil sie einen Falschparker aufgeschrieben haben.

Der Porschefahrer soll seinen Wagen daraufhin ebenfalls ordnungswidrig abgestellt haben und die Polizisten weiter beschimpft haben, unter anderem mit den Worten: „Idiot, hast du nichts Besseres zu tun“. Daraufhin sei der Mann mit seinem Porsche geflüchtet. Kurz später wurde der Mann von mehreren Streifenwagen aufgehalten und festgenommen. Der Mann soll die Beamten weiter beleidigt haben und zudem Widerstand geleistet haben.

Die Polizei habe nach dem Zwischenfall einen Bericht an die Fahrerlaubnisbehörde geschickt. Nun wird geprüft, „ob der Mann aufgrund seines Verhaltens geeignet ist, künftig am Straßenverkehr teilzunehmen“.