Mittwoch, 18.07.2018: Was Sie heute wissen müssen

US-Präsident Donald Trump rudert nach massiver Kritik mit seinen Aussagen über eine russische Einmischung in den US-Wahlkampf zurück, Barack Obama warnt bei einer Rede in Südafrika vor der „Politik des starken Mannes“ und sie EU und Japan unterzeichnen ein Handelsabkommen. Das sind die Nachrichten des Tages.

Donald Trump gestand bei einem Treffen mit Kongressmitgliedern ein, dass sich Russland doch in den US-Wahlkampf 2016 eingemischt haben könnte. (Bild: Getty Images)
Donald Trump gestand bei einem Treffen mit Kongressmitgliedern ein, dass sich Russland doch in den US-Wahlkampf 2016 eingemischt haben könnte. (Bild: Getty Images)

Trump in der Kritik: „Ich habe mich versprochen“

Nachdem der US-Präsident wegen seines Treffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sogar in den eigenen Parteireihen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war, ruderte Donald Trump nun ein wenig zurück. Beim Gipfel in Helsinki hatte Trump noch gesagt, er sehe keinen Grund, warum Russland sich in die US-Wahl 2016 eingemischt haben sollte und zeigte sich seinem eigenen Geheimdienst gegenüber misstrauisch – was in den Vereinigen Staaten für große Empörung sorgte. Bei einer Pressekonferenz revidierte Trump seine Aussagen nun. Er akzeptiere die Schlussfolgerung, dass es eine russische Einmischung gegeben haben könnte, so der US-Präsident. Nach Durchsicht des Protokolls habe er bemerkt, dass er sich versprochen und das Gegenteil gemeint hätte: „Der Satz hätte lauten sollen: ‚Ich sehe keinen Grund, warum es nicht Russland wäre.’“

Obama warnt vor „Politik des starken Mannes“

Barack Obama bei seiner Rede in Johannesburg zu Ehren des 100. Geburtstags von Nelson Madela. (Bild: AP Photo/Themba Hadebe)
Barack Obama bei seiner Rede in Johannesburg zu Ehren des 100. Geburtstags von Nelson Madela. (Bild: AP Photo/Themba Hadebe)

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama warnte in einer Rede zu Ehren von Nelson Mandela in Johannesburg vor der „Politik des starken Mannes“ (englisch: „Strongman Politics“), die auch in westlichen Ländern auf dem Vormarsch sei. „Die Geschichte zeigt uns, wie einfach Menschen überzeugt werden können, sich gegen die zu wenden, die anders denken“, so Obama. Ohne seinen Nachfolger, US-Präsident Donald Trump, namentlich zu nennen, kritisierte er „den Verlust von Scham von politischen Anführern“, beim Lügen ertappt zu werden. Diese Leugnung von Fakten bedrohe die Demokratie. Neben fundamentaler Kritik fand Obama in der Rede auch verhalten optimistische Töne: „Wir haben schon dunklere Zeiten überstanden“, so der Friedensnobelpreisträger.

EU und Japan unterzeichnen umfassendes Handelsabkommen

Die EU und Japan setzen auf die Abschaffung von Zöllen. (Bild: Getty Images)
Die EU und Japan setzen auf die Abschaffung von Zöllen. (Bild: Getty Images)

Die Europäische Union und Japan unterzeichneten am Dienstag einen umfassenden Handelsdeal, der die Zölle auf nahezu alle Güter reduziert oder sogar ganz aufhebt. Der Deal umfasst ein Drittel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und gilt für 600 Millionen Menschen. Unter anderem werden Zölle für europäische Exporte wie Käse und Wein aufgehoben, im Gegenzug wird japanischen Elektronik- und Autoherstellern das Geschäft in Europa erleichtert. Das Handelsabkommen ist auch eine Gegenreaktion auf US-Präsident Donald Trump, der im Handelskrieg mit Europa und China auf Strafzölle setzt. Der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, lobte das Abkommen als „das größte bilaterale Handelsabkommen aller Zeiten“. „Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Japan waren noch nie stärker. Geographisch sind wir weit voneinander entfernt. Aber politisch und wirtschaftlich könnten wir uns nicht näher sein“, so Tusk.