Mordfall Mohamed: Mutmaßlicher Täter von eigenen Eltern überführt

Dieser 32-jährige Brandenburger soll den Flüchtlingsjungen Mohamed ermordet haben. Foto: Polizei Berlin

Vier Wochen lang war der Flüchtlingsjunge Mohamed verschwunden. Jetzt gibt es traurige Gewissheit: Der Vierjährige ist tot. Silvio S. aus Brandenburg soll ihn ermordet haben – die Leiche des Jungen fand man im Kofferraum seines Autos, bedeckt mit Katzenstreu, um den Verwesungsgeruch zu verdecken. Der entscheidende Hinweis, der zur Identifizierung des mutmaßlichen Täters führte, kam ausgerechnet von seinen Eltern, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.

Demnach habe der Vater des 32-Jährigen gestanden, dass er seinen Sohn auf den Fotos, die im Fernsehen gezeigt wurden, erkannt hatte. "Das bist doch du auf den Fotos", konfrontierte er Silvio. Doch dieser wich zunächst aus. Was der Vater zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Sein Sohn hatte gegenüber der Mutter bereits ein gewisses Geständnis abgelegt. Er habe etwas ganz Schlimmes getan, soll Silvio unter Tränen zu ihr gesagt haben. Als der Vater ihn ein zweites Mal zur Rede stellte, gestand der 32-Jährige auch ihm: "Ja, ich war's!" Die Mutter war es daraufhin, die zum Telefonhörer griff und die Polizei informierte.

Als die Beamten eintrafen, kam Silvio gerade mit seinem Auto an. Im Kofferraum des Wagens fanden die Polizisten eine gelbe Plastikwanne, auf der eine orangefarbene Decke lag. Darin befand sich der vermisste Flüchtlingsjunge Mohamed – er war tot. Silvio S. wurde verhaftet. Nachdem er zunächst ein Geständnis abgelegt hatte, ruderte er nun aber wieder zurück. Er habe die Tat nicht begangen. Weitere Angaben machte er nicht. Der kleine Mohamed scheint schon länger tot zu sein, wie Oberstaatsanwalt Michael von Hagen gegenüber "Bild" erklärt: "Das äußere Erscheinungsbild des Leichnams deutet darauf hin, dass der Tod schon länger zurückliegt." Heute soll Haftbefehl gegen Silvio S. erlassen werden.