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Motzender Rentner stahl Günther Jauch die Show

Moderator Günther Jauch mit Rentner Röhrl, Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Moderator Günther Jauch mit Rentner Röhrl, Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Normalerweise hat der Moderator von „Wer wird Millionär?” bei seinen Kandidaten verbal die Fäden in der Hand. Doch beim Zocker-Spezial fand Günther Jauch seinen Meister.

Was für ein Auftakt! Nach einer längeren Sommerpause startete RTL am Montagabend mit der 40. Staffel von „Wer wird Millionär?”. Und das gleich mit einem Kandidaten, der Moderator Günther Jauch fast in den Wahnsinn trieb.

Anfangs staunte Jauch noch über den Pensionär Heinrich Röhrl. Denn der 68-Jährige aus Oberbayern hatte sich seit 1999 unglaubliche 3899 mal als Kandidat bei der Quizshow beworben. Kein ganz billiger Spaß. Denn pro Bewerbung kassiert RTL 1 Euro. Schon angesichts dieser obsessiven Hartnäckigkeit hätte Jauch ahnen können, was da auf ihn zu kommt. Am Ende war er sichtlich froh, als der Mann das Studio verließ. Doch bis dahin war es ein langer Weg.

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Gleich zu Beginn stänkerte Röhrl gegen Jauch. Der hatte sein Heimatstädtchen Moosburg in Niederbayern verortet. Tatsächlich liegt Moosburg in Oberbayern. „Als Journalist, der beim Bayerischen Rundfunk war, sollten Sie das wissen”, schulmeisterte Röhrl. Von da an spielte Jauch nur noch eine Nebenrolle. Röhrl redete, lachte, fluchte. Glücklicherweise in einem Dialekt, bei dem Menschen nördlich des Weißwurst-Äquators nicht jedes Wort verstanden.

Das Wasser gab's aus dem Bierkrug (Foto: RTL/ Stefan Gregorowius)
Das Wasser gab’s aus dem Bierkrug (Foto: RTL/ Stefan Gregorowius)

Als Jauch seinem Gast entgegenkommen wollte und ebenfalls bayerisch palaverte, antwortete der trocken: „Ich verstehe kein Wort.” Als Jauch kurzzeitig den Namen des Telefonjokers vergessen hatte, motzte Röhrl: „Hoams net aufgepasst?” Außerdem erfuhren die Zuschauer, dass Röhrl in seiner Freizeit aus Waschmaschinen Grills baut. Warum er das macht, blieb leider offen. Dabei ging fast unter, dass Röhrl ziemlich viel wusste.

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Die Frage, was denn das Wort Vajiralongkorn bedeute, beantwortete der frühere Regionalleiter einer Krankenkasse ohne nachzudenken: „Das war der König von Thailand, sein Nachfolger ist schon mal bei uns im Erding gewesen.” Jauch darauf: „So einen Klugscheißer hatten wir hier schon lange nicht mehr.” Erst bei der 64.000-Euro-Frage wurde Röhrl unsicher. „Welches Organ ist in der Lage, sich im Idealfall nahezu komplett zu regenerieren, selbst wenn es rund 80 Prozent seiner Masse einbüßte?”, wollte Jauch wissen. Leber, Lunge, Kleinhirn oder Niere? Nachdem Röhrls Telefonjoker die richtige Antwort (Leber) wusste, meinte Röhrl: „Joa hab i au gesagt, aber der Jauch wollts net nehmen.”

Zum Schluss fuhr Röhrl mit 125.000 Euro nach Hause. Was er sich von dem Gewinn kaufen werde, erkundigte sich Jauch. „A gscheits Mountain-Bike”, sagte Rentner Röhrl. „Und Ihre Frau?”, hakte Jauch nach, „die hat es ja auch nicht ganz leicht.” Die Frau, so erfuhr man, wünscht sich ein E-Bike. Damit dürfte sie schneller unterwegs sein, als ihr Mann und könnte seinem Wortschwall notfalls entfliehen.(fb)

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