Musikpreis-CEO verspricht: "Wir werden keine KI mit dem Grammy auszeichnen"

Künftig werde KI auch bei Grammy-Preisverleihungen eine Rolle spielen, informierte CEO Harvey Mason Jr. (Bild: Getty Images / Leigh Vogel)
Künftig werde KI auch bei Grammy-Preisverleihungen eine Rolle spielen, informierte CEO Harvey Mason Jr. (Bild: Getty Images / Leigh Vogel)

And the Grammy goes to ... KI? Davon will der CEO der Preisverleihung, Harvey Mason Jr., noch nichts wissen. In einem Interview gab er nun interessante Einblicke, welche Rolle Künstliche Intelligenz künftig bei der Verleihung des renommiertesten Preises der Musikbranche spielen wird.

John Lennon ist seit über 40 Jahren tot. Trotzdem soll die Beatles-Legende bald bei einem neuen - und allerletzten - Beatles-Song zu hören sein. Noch dieses Jahr soll der Titel laut Paul McCartney veröffentlicht werden. Wie das funktioniert? KI macht es möglich. Im Interview mit der BBC gab Paul McCartney an, die umstrittene Technologie verwendet zu haben, um ein halbfertiges Demo seines Ex-Kollegen zu vollenden.

Für die Musikindustrie bedeutet die rasante Entwicklung eine große Herausforderung. Selbiges gilt auch für die Jurys von Preisverleihungen. Gibt es bald womöglich eine eigene Sparte für KI-Songs? Oder werden künstlich geschaffene Lieder mit denen "echter" Künstler gleichgesetzt? Solche Fragen stellt sich auch der CEO der Grammys, Harvey Mason Jr. Im Interview mit dem Branchendienst "The Hollywood Reporter" macht er aber von vornherein deutlich: "Wir werden keine KI mit dem Grammy auszeichnen."

Grammy-Auszeichnung erfordert auch künftig einen "menschlichen Anteil"

"Wenn man einen Grammy an die KI vergibt, wäre es mir unangenehm", führte der 55-Jährige aus. "Wir werden den Grammy vorerst der menschlichen Seite der Kreativität verleihen", versicherte Mason Jr. Eine Grammy-Auszeichnung erfordere einen "menschlichen Anteil", erklärte er weiter. Trotzdem machte der Grammy-CEO deutlich, dass er einen großen Einfluss von KI auf Kunst, Musik und Unterhaltung in Zukunft erwarte.

Außerdem schilderte er konkret, wie auch Songs mit KI-Anteil bei den Grammys gewürdigt werden können. Aussicht auf einen Preis hätte etwa ein Künstler, der einen Song komponiert und textet, aber von einer KI singen lässt. Gleiches gilt für einen Titel, der zwar von einer KI getextet und komponiert, aber von einem Menschen vorgetragen wurde. "Wir werden also zulassen, dass KI-Musik und -Material sowie Kompositionen und Darbietungen eingereicht werden, aber wir werden keinen Grammy an KI vergeben", brachte es Harvey Mason Jr. auf den Punkt.

Derweil hält Mason Jr. eine generelle Ablehnung der modernen Technologie für den falschen Weg. "Wir müssen anerkennen, dass dies eine Technologie ist, die hoffentlich die Kreativität fördern wird", sagte er. "Also sollten wir besser herausfinden, wie wir Leitlinien einführen können."