Musikpreis: Der Echo wird abgeschafft - Die Chronik eines Debakels

BERLIN, GERMANY - APRIL 12: 'Hip-Hop/Urban - National' award winners Farid Bang and Kollegah perform on stage during the Echo Award show at Messe Berlin on April 12, 2018 in Berlin, Germany.. (Photo by Andreas Rentz/Getty Images)

Berlin. Der Skandal endet mit einem lauten Knall: Den Musikpreis Echo, der seit 1992 alljährlich vom Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) verliehen wurde, wird es nicht mehr geben. Das teilte der BVMI nach einer außerordentlichen Sitzung in Berlin mit. Der Echo, heißt es in dem Statement, sei viele Jahre ein großartiger Preis und zugleich zentrales Branchenevent mit vielen bewegenden Momenten und herausragenden Künstlerinnen und Künstlern gewesen.

Auch stehe für den Vorstand außer Frage, dass Deutschland als drittgrößter Musikmarkt der Welt zur genre- und generationsübergreifenden Auszeichnung von Künstlern weiterhin Musikpreise mit Leuchtturm-Charakter brauche. Man wolle jedoch keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen wird. Das um den diesjährigen Echo herum Geschehene, wofür der Vorstand sich entschuldigt habe, könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, man werde aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole.

Die Stellungnahme lässt vielleicht nicht ganz zufällig im Ungefähren, worin der Fehler denn genau bestanden haben könnte – wie auch die Namen der beiden mit einem Echo ausgezeichneten Rapper, Farid Bang und Kollegah, unerwähnt bleiben. Dabei kann man es ganz präzise sagen: Trotz bereits im Vorfeld geäußerter Kritik wurden die Rapper für ein Album ausgezeichnet, das Textzeilen wie "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen...

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