Nach dem Urteil: Das sagt Gina-Lisa Lohfink

Am Montag wurde die Entscheidung getroffen und Gina-Lisa Lohfink vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen Verleumdung verurteilt. 20.000 Euro soll das Model zahlen – oder alternativ eine Gefängnisstrafe absitzen. Nun spricht die ehemalige Teilnehmerin von „Germany’s Next Topmodel“ erstmals über das Urteil.

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Insgesamt vier Jahre dauerten die Verhandlungen um die angebliche Vergewaltigung durch den Fußballer Pardis F. und den ehemaligen Promi-Manager Sebastian C. an. 2012 sollen die beiden Männer Gina-Lisa Lohfink unter Einwirkung von K.-o.-Tropfen gemeinschaftlich zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben.

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Anfangs ging es um Sexvideos, die nach einer wilden Nacht zu dritt gegen den Willen des Models ins Netz gestellt worden waren, später wurde daraus der heftige Vergewaltigungsvorwurf. Und dann kam eine Anklage gegen Gina-Lisa Lohfink, wegen Falschaussage.

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Doch das Amtsgericht konnte abschließend keinerlei Anhaltspunkte für die Richtigkeit der Anschuldigung entdecken. Der toxikologische Gutachter Torsten Binscheck-Domaß von der Berliner Charité verdeutlichte, was er von Lohfinks Behauptung hält – nämlich nichts. Es gäbe schlichtweg keine Hinweise auf den Einsatz von K.-o.-Tropfen: „Die Frau Staatsanwältin und ich kennen Videos, in denen nachweislich K.-o.-Tropfen verabreicht wurden, in denen sieht man bewusstlose Frauen, die wie Gumipuppen rumgeschleppt werden“, sagte der Sachverständige während der Urteilsverkündung. Und so wurde Lohfink wegen Verleumdung zu 80 Tagessätzen à 250 Euro verurteilt.

Nun äußerte sie sich im Frühstücksfernsehen gegenüber dem TV-Sender Sat.1 zu der Entscheidung: „Irgendwie hatte ich das Gefühl schon vorher, dass ich verurteilt werde. Wäre es wenigstens Aussage gegen Aussage gewesen; aber ich wurde verurteilt, weil ich aussehe wie ich aussehe.“

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Die Staatsanwältin Corinna Gögge sah das anders. Ihrer Meinung nach sei der Fall zu einer Vergewaltigung „hochdramatisiert"“ worden, was eine „Verhöhnung und Irreführung für alle Frauen und Männer, die tatsächlich Opfer geworden sind“, sei.

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Doch aufgeben wollen Gina-Lisa und ihr Anwalt Burkhard Benecken noch nicht und kündigten im Frühstücksfernsehen an: „Wir gehen auf jeden Fall in Berufung. Dieses Urteil hat auf keinen Fall Hand und Fuß. Wir können vielleicht den Herren die Vergewaltigung nicht nachweisen, aber dass Gina-Lisa nicht gelogen hat, das werden wir klarstellen, sie hat überhaupt kein Motiv.“

Bereits vor der Verhandlung am Montag kündigte Gina-Lisa Lohfink an, die mögliche Geldstrafe nicht zu zahlen, sondern stattdessen lieber ins Gefängnis zu gehen.

Wann sie die Haftstrafe antreten will, ist dabei noch unklar. Denn zunächst werden wir sie woanders wieder zu Gesicht bekommen: Das Model zieht in das Dschungelcamp 2017 ein. Die Gage in Höhe von 150.000 Euro soll sie bereits erhalten haben.

Bilder: Getty Images; ddp Images