Nach erschreckendem Fund im Alligator-Magen: Zoo warnt Besucher

Was man im Zoo unbedingt meiden soll

Für viele Menschen ist es unverständlich, doch Wassergehege im Zoo sind keine Wunschbrunnen, und Tiere keine Müllschlucker (Symbolbild: Getty Images)
Für viele Menschen ist es unverständlich, doch Wassergehege im Zoo sind keine Wunschbrunnen, und Tiere keine Müllschlucker (Symbolbild: Getty Images)

Der Anblick von Wasser in befestigten Anlagen erweckt in Menschen stets den unwiderstehlichen Drang, Münzen hineinzuwerfen. Doch in manchen Fällen kann dies verheerende Folgen haben, wie ein warnendes Beispiel aus einem Zoo im US-Bundesstaat Nebraska zeigt. Denn Zoogehege sind keine Wunschbrunnen, und gedankenlos hineingeworfene Gegenstände können großen Schaden anrichten.

Wie der Henry Doorly Zoo and Aquarium auf seiner Facebook-Seite berichtet, haben die Zooangestellten bei einer medizinischen Untersuchung eines ihrer "ikonischen Bewohners", dem 36-jährigen weißen Alligator Thibodaux eine erschreckende Entdeckung gemacht. Die "fremden, metallischen Gegenstände im Magen", die dabei dem Zoo zufolge festgestellt wurden, erwiesen sich als Münzen - 70 Stück an der Zahl.

Operation unter Vollnarkose notwendig: Der Zoo appelliert an Besucher

Den Mitarbeitern zufolge haben Besucher die Münzen ins Wasser von Thibodaux' Gehege geworden, wo sie in der Zeit zwischen den Reinigungsarbeiten unentdeckt geblieben waren und von dem Alligator verschluckt worden waren. Um die Münzen zu entfernen, musste das Tier unter Vollnarkose operiert werden.

Thibodaux habe sich zwar wieder von dem Eingriff erholt, doch der Zoo appelliert nun dringend an seine Besucher, keine Münzen in Tiergehege zu werfen. "Wir putzen die Gehege im ganzen Zoo regelmäßig, doch zwischen diesen Reinigungen können die Alligatoren immer noch genug davon erwischen, bevor wie sie entfernen können", schreibt der Zoo auf Facebook.

Gegenstände oder Futter im Gehege: Auch in deutschen Zoos ein Problem

Auch in Deutschland ist das Werfen von Gegenständen ein Problem von Zoos. So plädiert der Frankfurter Zoo, wo vor einigen Jahren ein Nilpferd an einem aus Spaß in den Rachen geworfenen Tennisball erstickt ist, auf seiner Website: "Das Werfen von Gegenständen jeglicher Art in die Gehege oder Wasserbecken ist untersagt. Artbedingt können Tiere oft nicht erkennen, ob es sich um Futter handelt. Besonders Robben verenden qualvoll an spielerisch aufgenommenen Gegenständen."

Die Tierschutzorganisation Aktion Tier e.V. schreibt von Münzen, Feuerzeugen, Nagelscheren und Lippenstiften, die in Zoogehegen landen würden und oft "im Spiel oder aus Versehen" von den Tieren verschluckt werden. Doch auch gutgemeintes Füttern kann der Organisation zufolge großen Schaden anrichten. So würden oft ungeeignete Lebensmittel wie Kuchen, Gummibärchen, Chips und Bonbons geworfen - und von den Tieren gefressen - werden. Oft mache jedoch die Menge das Gift: Tod durch Überfütterung sei bei Tieren in frei zugänglichen Gehegen keine Seltenheit.

Dies betreffe nicht nur Zootiere, sondern auch Weidetiere oder Pferde auf offenen Koppeln. Viele Menschen würden gezielt ihre Küchenabfälle dorthin bringen - ungeachtet dessen, ob diese verschimmelt oder mit unverträglichen Lebensmitteln vermischt sind. Doch auch kleine Mengen frischer Lebensmittel können zum Problem werden. Äpfel vertragen Pferde beispielsweise nur in kleinen Mengen - bekommt eines von jedem Passanten einen Apfel, kann auch das bereits den Magen belasten.

Die Organisation gibt als goldene Regel vor: Hat man keine ausdrückliche Zustimmung vom Besitzer oder Zoowärter, sollte man fremde Tiere niemals füttern. Dass dies auch für Münzen, Feuerzeuge oder andere Gegenstände gilt, sollte sich von selbst erklären.

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