Nach Nicht-Abstieg: Ordner halten HSV-Star für Platzstürmer

Pierre-Michel Lasogga (Getty Images)
Pierre-Michel Lasogga (Getty Images)

Nachdem Luca Waldschmidt den Hamburger SV mit seinem zum 2:1-Siegtor gegen den VfL Wolfsburg vor dem Abstieg bewahrte, stürmten Pierre-Michel Lasogga und Aaron Hunt auf den Rasen, um mit ihren Mannschaftskollegen zu feiern. Doch die Ordner spielten da nicht mit, da sie die HSV-Stars für Platzstürmer hielten.

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Diese Geschichte ist kaum zu glauben, aber wahr. Und darum umso kurioser! Selbstredend ist Lasogga nicht der Super-Star oder eine Welt-Marke unter den Fußballern. Trotzdem sollte man gerade im Hamburger Stadion wissen, wie der gute Mann aussieht. Groß und bullig wie er nunmal ist.

Und darüber hinaus war der HSV-Stürmer zwei Mal der Lebensretter der Hamburger: 2014 traf er in der Relegation zum Nicht-Abstieg – und am 33. Spieltag der Bundesliga-Saison 2016/17 brachte sein Tor zum 2:2 gegen Schalke den HSV erst in die Lage, am 34. Spieltag die Relegation zu vermeiden.

Sein Gesicht kennen im Hamburger Stadion trotzdem nicht alle. Denn als Lasogga nach dem 2:1 mit Aaron Hunt, HSV-Talent Finn Porath und Pressechef Till Müller den Rasen stürmten, griffen die Ordner ein, da sie die „Zivilisten“ (keine HSV-Kleidung) für Platzstürmer hielten – und führten diese umgehend vom Feld.

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Der Stürmer-Star stand verletzt an der Seitenlinie und beobachtete das Spiel der Spiele in Straßenkleidung in der Nähe der HSV-Bank. Sein Jubel mit Abstiegsheld Waldschmidt war daher zunächst von kurzer Dauer, denn die Ordner griffen sofort ein – später wurde aber der Jubel auf der HSV-Feier nachgeholt.

Pressechef Müller erklärte dem SPIEGEL die kuriosen Szenen: „Nach dem Tor wollten einige Fans vor lauter Emotionen über den Zaun springen. Deshalb kamen Ordner dorthin, um dies zu verhindern.“ Und selbst Lasoggas Versprechen, er sei HSV-Spieler, half nichts.

„Ich weiß gar nicht genau, ob tatsächlich Fans im Innenraum waren“, so Müller weiter: „Jedenfalls haben uns die Ordner für einen kurzen Moment für Fans gehalten, da wir in Zivil gekleidet waren. Sie wollten verhindern, dass wir zur HSV-Bank zurücklaufen.“ Die Situation wurde erst durch fachkundiges Security-Personal aufgeklärt, das die Spieler als HSV-Stars identifizierte.

Den ersten Ansturm der „Fans“ konnten die Ordner noch verhindern, den zweiten der „richtigen HSV-Anhänger“ aber nicht mehr: Nach Schlusspfiff und dem Klassenerhalt stürmten Tausende den Rasen und feierten feucht fröhlich mit den Spielern. Ein unvergesslicher Tag – nicht nur für Lasogga.