Nachrichten-Rückblick am Abend: Die wichtigsten News vom 12. März 2019

Britisches Parlament stimmt über Brexit-Abkommen ab. Experten suchen weiter nach der vermissten Rebecca. Ali B. gesteht Schuld im Mordfall Susanna ein. Deutscher Luftraum für Boeing 737 Max 8 gesperrt.

Abstimmung über Brexit-Abkommen

Theresa May, Premierministerin von Großbritannien, spricht im Parlament vor den Abgeordneten über ihre erreichten Änderungen am Brexit-Abkommen. (Bild: House Of Commons/PA Wire/dpa)
Theresa May, Premierministerin von Großbritannien, spricht im Parlament vor den Abgeordneten über ihre erreichten Änderungen am Brexit-Abkommen. (Bild: House Of Commons/PA Wire/dpa)

Die britische Premierministerin Theresa May hat das Parlament in London eindringlich dazu aufgerufen, für das nachgebesserte Brexit-Abkommen zu stimmen. „Wenn dieser Deal nicht angenommen wird, kann es sein, dass der Brexit verloren geht“, warnte die Regierungschefin am Dienstagnachmittag die Abgeordneten. „Ich bin sicher, dass wir die bestmöglichen Änderungen erreicht haben.“ Am Abend soll das Unterhaus über das Vertragswerk abstimmen. Die Abstimmung wird für etwa 20:00 Uhr erwartet.

Der Regierungschefin droht allerdings eine Niederlage. Zahlreiche Parlamentarier ihrer Konservativen Partei, aber auch die nordirische DUP, auf deren Stimmen die Minderheitsregierung angewiesen ist, kritisierten das nachgebesserte Abkommen scharf. Der notwendige Fortschritt sei noch nicht erreicht worden, teilte die DUP mit. May, die tags zuvor kurzfristig zu Last-Minute-Gesprächen nach Straßburg gereist war, konnte im Unterhaus vor Heiserkeit kaum sprechen.

Experten suchen mit „Spezialtechnik“ nach Rebecca

Ein Kriminaltechniker sichert Spuren auf dem Boden an einem Waldgebiet im Landkreis Oder-Spree im Fall der vermissten Rebecca. (Bild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
Ein Kriminaltechniker sichert Spuren auf dem Boden an einem Waldgebiet im Landkreis Oder-Spree im Fall der vermissten Rebecca. (Bild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Auf der Suche nach der verschwundenen Rebecca hat die Berliner Polizei ihre Suche in Brandenburg wieder aufgenommen. An mehreren Stellen in der Nähe des Suchgebiets der vergangenen Woche bei Storkow waren am Dienstag erneut Kriminalpolizisten und Suchhunde unterwegs. Auch der nahe gelegene Wolziger See und sein Ufer sollten untersucht werden. Unterstützt wurde die Mordkommission diesmal vom Technischen Hilfswerk (THW), wie eine Sprecherin sagte.

25 Leute seien insgesamt dort im Einsatz, erklärte die Polizei: 12 vom THW, außerdem Mitglieder der Mordkommission, Kriminaltechniker und Hundeführer mit drei Leichenspürhunden sowie einem weiteren Suchhund. Das THW habe „Spezialtechnik“ dabei, meinte eine Sprecherin der Polizei. Bereits von Donnerstag bis Samstag hatten eine Hundertschaft Polizisten und Experten mit Leichensuchhunden einen Wald bei dem Ort Kummersdorf durchkämmt. Gefunden wurde allerdings nichts. Rebecca war vor rund drei Wochen verschwunden

Angeklagter gesteht Tötung von Susanna

Der Angeklagte Ali B. hat zum Prozessauftakt den Kopf auf die Arme gelegt. (Bild: Boris Roessler/dpa pool/dpa)
Der Angeklagte Ali B. hat zum Prozessauftakt den Kopf auf die Arme gelegt. (Bild: Boris Roessler/dpa pool/dpa)

Ein Dreivierteljahr nach dem gewaltsamen Tod der 14-jährigen Susanna aus Mainz hat der Angeklagte Ali B. die Tötung des Mädchens gestanden. „Bei der Mutter und beim Vater entschuldige ich mich“, sagte der 22-jährige Iraker am Dienstag zum Auftakt des Mordprozesses vor dem Landgericht Wiesbaden. „Ich weiß, dass meine Entschuldigung nichts wieder gut machen kann.“

Laut Anklage vergewaltigte Ali B. in der Nacht vom 22. zum 23. Mai 2018 Susanna in einem Feld. Susanna habe sich schon vorher bedroht gefühlt. Als die 14-Jährige später angekündigt habe, zur Polizei zu gehen, habe Ali B. sie von hinten angegriffen und erwürgt, sagte die Staatsanwältin. Anschließend habe er mit einer weiteren, bislang unbekannten Person ein Erdloch ausgehoben und die Tote vergraben.

Wenige Tage nach dem Tod der Schülerin wurde Ali B. im kurdisch kontrollierten Nordirak gefasst und von der Bundespolizei nach Deutschland zurückgebracht. Er hatte sich mit seiner Familie in seine Heimat abgesetzt. Zum Auftakt der Verhandlung hat die Verteidigung einen Verhinderungsantrag gestellt: Die Rückholaktion aus dem Irak sei ohne vertragliche Grundlage erfolgt.

Boeing 737 Max 8 fliegt nicht mehr über Deutschland

Eine Boeing 737 MAX 8 steht vor dem Boeing Fertigungswerk. (Bild: Ted S. Warren/AP/dpa)
Eine Boeing 737 MAX 8 steht vor dem Boeing Fertigungswerk. (Bild: Ted S. Warren/AP/dpa)

Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 in Äthiopien wird der deutsche Luftraum für Maschinen dieses Typs gesperrt. Das sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums am Dienstag in Berlin auf Anfrage der dpa. Die Unglücksursache stehe derzeit nicht fest. Zurzeit gebe es mehr Zweifel als Erkenntnisse. Zuvor hatte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) dem Sender n-tv gesagt: „Sicherheit geht absolut vor. Bis alle Zweifel ausgeräumt sind, habe ich veranlasst, dass der deutsche Luftraum für die Boeing 737 Max ab sofort gesperrt wird.“

Auch die britische Luftfahrtbehörde hat mitgeteilt, dass sie den Luftraum Großbritanniens für Maschinen dieses Typs sperrt. Die Anordnung werde bis auf Weiteres in Kraft sein, hieß es. Andere Länder hatten dies ebenfalls angeordnet. Der weltgrößte Reisekonzern Tui hatte nach dem Flugverbot für die Boeing 737 Max 8 in Großbritannien alle Flüge mit dem umstrittenen Flugzeugtyp gestoppt.

Am Sonntag war eine Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines in Äthiopien abgestürzt, 157 Menschen kamen ums Leben. Im Oktober waren beim Absturz einer baugleichen Maschine der Fluggesellschaft Lion Air in Indonesien 189 Menschen gestorben.

mit Material der dpa