Nachrichten-Rückblick am Abend: Die wichtigsten News vom 26. April 2019

Christian Lindner bleibt weiterhin Vorsitzender der FDP +++ Trump dementiert Zahlungen an Nordkorea +++ Schauspielerin Ellen Schwiers ist tot +++ Nordkoreas Machthaber Kim warnt die USA +++ Türkische Justiz stellt Haftbefehle gegen über 100 Soldaten aus

FDP-Chef Lindner mit 86,64 Prozent wiedergewählt

Nicola Beer, FDP-Generalsekretärin und Spitzenkandidatin für die Europawahl der FDP, und Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP. (Bild: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)
Nicola Beer, FDP-Generalsekretärin und Spitzenkandidatin für die Europawahl der FDP, und Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP. (Bild: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)

Christian Lindner ist mit 86,64 Prozent als FDP-Vorsitzender wiedergewählt worden. Er erhielt am Freitag auf dem 70. FDP-Parteitag in Berlin 519 von 599 gültigen Delegiertenstimmen. Bei der vorherigen Wahl bekam er noch 91 Prozent. Lindner sagte danach, dies sei ein tolles Ergebnis, das ihn motiviere, weiterzumachen.

Zuletzt hatte es auch intern Kritik am grundsätzlich unumstrittenen Partei- und Fraktionschef gegeben. So wurde sein Umgang mit den jugendlichen Aktivisten von “Fridays for Future” insbesondere in der Nachwuchsorganisation Julis nicht gutgeheißen.

In seiner rund eineinhalbstündigen Parteitagsrede, warnte Lindner vor Einschränkungen individueller Freiheiten im Namen des Klima- und Umweltschutzes. “Wenn Verhältnismäßigkeit keine Rolle mehr spielt, wenn es nicht mehr eine Rolle spielt, auch Ziele wie Wohlstand oder individuelle Lebensführung zu sichern, dann ist das eine Form des ökologischen Autoritarismus”, sagte Lindner.

Fall “Otto Warmbier”: Trump dementiert Zahlungen an Nordkorea

Donald Trump, Präsident der USA, hat Gerüchte um Zahlungen an Nordkorea dementiert. (Bild: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa)
Donald Trump, Präsident der USA, hat Gerüchte um Zahlungen an Nordkorea dementiert. (Bild: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa)

Die US-Regierung hat nach Angaben von Präsident Donald Trump keinerlei Geld an Nordkorea für die medizinische Versorgung oder Freilassung des dort festgehaltenen und später gestorbenen US-Studenten Otto Warmbier gezahlt. “Es wurde kein Geld für Otto Warmbier an Nordkorea gezahlt, nicht zwei Millionen Dollar und auch sonst nichts”, schrieb Trump am Freitag auf Twitter. Trump warf dagegen der Administration seines Amtsvorgängers Barack Obama vor, hohe Summen für die Freilassung von Geiseln gezahlt zu haben.

Die “Washington Post” hatte am Donnerstag berichtet, Nordkorea habe von der US-Regierung zwei Millionen Dollar für die medizinische Versorgung Warmbiers verlangt. Anfang 2016 war der damals 21-Jährige nach einer Gruppenreise in Nordkorea bei der Ausreise festgenommen und wegen „feindlicher Handlungen gegen den Staat“ zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Im Juni 2017 wurde er zurück in die USA gebracht und starb dort wenige Tage nach seiner Rückkehr. Er hatte damals schon 15 Monate im Koma gelegen.

Sie wurde 88 Jahre alt: Schauspielerin Ellen Schwiers ist tot

Die Schauspielerin Ellen Schwiers ist gestorben. (Bild: Ursula Düren/dpa)
Die Schauspielerin Ellen Schwiers ist gestorben. (Bild: Ursula Düren/dpa)

Die Schauspielerin Ellen Schwiers ist tot. Sie starb am frühen Freitagmorgen im Alter von 88 Jahren nach langer schwerer Krankheit in ihrem Haus am Starnberger See, wie ihre Tochter Katerina Jacob über ihre Agentur mitteilen ließ. Schwiers hatte im Laufe ihrer Schauspielkarriere an über 60 Filmen und über 200 Fernsehproduktionen in ARD und ZDF mitgewirkt, darunter “Der rote Schal”, mehrere “Tatort”-Filme und “Mein Vater und ich”.

Zu ihren letzten großen Theatertourneen zählen Mutter Courage und ihre Kinder, Martha Jellneck, die Mutter in Jedermann und Gin Rommé (2010). Zuletzt stand Schwiers zusammen mit ihrer Tochter Katerina anlässlich ihres 70 jährigen Bühnenjubiläums in “Altweiberfrühling” in München auf der Bühne.

Nach Russland-Besuch: Kim Jong Un warnt USA

Nach dem Russland-Treffen: Kim Jong Un droht den USA. (Bild: Sergei Ilnitsky/POOL European Pressphoto Agency/AP/dpa)
Nach dem Russland-Treffen: Kim Jong Un droht den USA. (Bild: Sergei Ilnitsky/POOL European Pressphoto Agency/AP/dpa)

Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel hängen nach Darstellung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un vom künftigen Verhalten der USA ab. Dies habe Kim während seines Gipfeltreffens mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin gesagt, berichtete Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag. Demnach warnte Kim: “Die Situation auf der koreanischen Halbinsel und in der Region stagniert und hat einen kritischen Punkt erreicht, an dem sie wieder zu ihrem Ursprungszustand zurückkehren kann.”

Kim warf den USA vor, sie hätten bei einem vorzeitig abgebrochenen Gipfel mit US-Präsident Donald Trump vor zwei Monaten in Hanoi mit schlechter Absicht gehandelt. Man wappne sich “für alle möglichen Situationen”.

Während des Trump-Kim-Gipfels in Hanoi hatten beide Seiten ihre Differenzen bei den Verhandlungen zur atomaren Abrüstung Nordkoreas nicht überbrücken können.

Türkei: Mehr als 160 angebliche Terrorverdächtige inhaftiert

Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, fährt einen harten Kurs gegen die Anhänger von Fethullah Gülen. (Bild: Uncredited/Pool Presidential Press Service/AP/dpa)
Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, fährt einen harten Kurs gegen die Anhänger von Fethullah Gülen. (Bild: Uncredited/Pool Presidential Press Service/AP/dpa)

Fast drei Jahre nach dem Putschversuch in der Türkei reißt die Serie der Fahndungen und Festnahmen nicht ab. Allein am Freitag ließen Staatsanwälte bei Razzien in vielen Provinzen 161 Menschen festnehmen, darunter mehr als 100 Soldaten. Ihnen würden Verbindungen zur Bewegung des in den USA lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen vorgeworfen. Den macht die Regierung für den Putschversuch von 2016 verantwortlich. Bei ihren Fahndungen konzentriert sich die Regierung stark auf Polizei und Militär.

Insgesamt hatten Staatsanwälte Anadolu zufolge am Freitag Fahndungsbefehle für 260 Menschen ausgeschrieben. Nach Regierungsangaben aus dem März sind seit dem Putschversuch rund 500 000 Menschen wegen angeblicher Gülen-Verbindungen festgenommen worden – rund 30 000 sollen weiter in Haft sein.

Mit Material der dpa