NASA: So ehrgeizig arbeitet die Weltraumbehörde an ihrer Marsmission

Die Raumsonde Phoenix sendete 2008 lediglich sechs Monate lang Signale zur Erde. (Bild: Getty Images)
Die Raumsonde Phoenix sendete 2008 lediglich sechs Monate lang Signale zur Erde. (Bild: Getty Images)

45 Jahre sind vergangen, seit ein Mensch einen Fuß auf den Mond setzte – nun bereitet sich die NASA auf das nächste Weltraumabenteuer vor. Mit der stärksten Rakete aller Zeiten und einer Raumstation, die in der Umlaufbahn des Mondes schwebt, soll die Reise zum Mars gelingen. Aber noch liegt viel Arbeit vor der US-Weltraumbehörde.

Der Mensch will zum Mars. Die Frage lautet nur, wann und wie? Wenn es nach Donald Trump geht, könnte es nicht schnell genug gehen. Nur zwei Monate nach seinem Amtsantritt unterzeichnete der US-Präsident ein milliardenschweres Budget für die amerikanische Weltraumbehörde NASA. Kurz vor Weihnachten verkündete Trump zudem, dass bald wieder Amerikaner auf dem Mond herumspazieren sollen. Aber nicht als Selbstzweck: Die Astronauten sollen eine Weiterreise zum Mars vorbereiten, berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“.

Die National Aeronautics and Space Administration (NASA) arbeitet bereits seit längerem an einer Marsmission. Doch so einfach ist das nicht. Denn um zu dem roten Planeten zu gelangen, muss man zuerst die Infrastruktur im Weltraum gehörig umkrempeln. So will man noch vor einem bemannten Flug zum Mars eine neue Raumstation mit dem Namen „Deep Space Gateway“ (DSG) bauen. Diese soll die Internationale Raumstation (ISS) ablösen, die aller Wahrscheinlichkeit nach im Jahr 2028 ihren Betrieb einstellt.

Das „Deep Space Gateway“ soll in der Umlaufbahn des Mondes entstehen und als Sprungbrett zum Mars dienen. Auf der DSG könnte dann die für Marsflüge nötige Technologie getestet werden. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre das ein Fortschritt, doch was die menschlichen Aspekte betrifft, melden Forscher bereits jetzt Skepsis an. Laut „NBC News“ soll die für Menschen gefährliche kosmische Strahlung in der Mondumlaufbahn stärker ausgeprägt sein als in der Erdumlaufbahn. Der Astronom Chris Impey von der University of Arizona sagte laut „NBC News“: „Es wäre bestimmt eine herausfordernde Umgebung.“

Derzeit arbeitet die NASA auch am Trägersystem „Space Launch System“ (SLS), bei dem es sich um die stärkste Rakete aller Zeiten handeln soll.

Der erste Einsatz von SLS ist frühestens für das Jahr 2019 geplant, wenn im Rahmen der „Exploration Mission 1“ das amerikanische Raumschiff Orion ins Weltall befördert wird. Im ersten Probelauf soll Orion unbemannt zum Mond fliegen. Im Jahr 2022 ist laut „NBC News“ der erste Mondflug mit Besatzung geplant.

Um auf der Zwischenstation DSG aber auch auf zukünftigen Marsmissionen die Energieversorgung sicherzustellen, tüftelt die NASA bereits unter dem Projektnamen „Kilopower“ an Kernreaktoren für Mond und Mars. Diese Mini-Atomkraftwerke sollen pro Modell eine Leistung von bis zu zehn Kilowatt erbringen. Mit mehreren solcher Kernspaltungsreaktoren könnte die Stromversorgung einer Marsstation auf Jahre sichergestellt werden.

Im Rahmen des Projekts „Kilopower“ wurde dieser Nuklearreaktor-Prototyp gebaut, der zehn Jahre oder länger Strom liefern soll. (Bild: Reuters)
Im Rahmen des Projekts „Kilopower“ wurde dieser Nuklearreaktor-Prototyp gebaut, der zehn Jahre oder länger Strom liefern soll. (Bild: Reuters)

Derzeit versuchen mehrere Weltraumbehörden und Privatunternehmen, eine Marsmission zu verwirklichen. Neben der NASA unter anderem die Europäische Raumfahrtagentur ESA sowie deren russisches Pendant Roskosmos. Der niederländische Konzern Mars One sowie das von Elon Musk gegründete SpaceX streben ebenfalls danach, den rostroten Wüstenplaneten zu bereisen.

Aber warum der ganze Aufwand?

Einer der Wegbereiter der Raumfahrt, der Russe Konstantin Ziolkowski, formulierte es einmal so: „Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber man kann sein Leben nicht für immer in einer Wiege verbringen.“