Neue BKA-Informationen: Sexangriffe an Silvester waren offenbar organisiert

Seit gut drei Wochen bestimmen die schrecklichen Sexangriffe vor dem Kölner Dom die Schlagzeilen.

Die juristische und politische Aufarbeitung nach den Sexangriffen an Silvester läuft weiter. Zu den Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes (BKA) zählt unter anderem: Die Täter aus Köln haben sich zu dem abscheulichen Spießrutenlauf offenbar verabredet. "Die jungen Männer dürften untereinander vernetzt gewesen sein", sagte BKA-Präsident Holger Münch in "Bild am Sonntag". So etwas laufe über Verabredungen in sozialen Netzwerken.

"Die Ermittlungen, wer ihr Zusammentreffen organisiert hat und wie, laufen noch", so der 54-Jährige. Im "rbb Inforadio" ergänzte er, dass es sich aber nicht um organisierte Kriminalität handle, diese hätte eine andere Qualität: "Da reden wir von geschlossenen Gruppierungen, von hierarchischen Gruppierungen, das sehen wir hier nicht."

Dass sich junge Nordafrikaner verabreden und Passanten durch sogenanntes Antanzen zu bestehlen, sei ein bekanntes Phänomen, erklärt der Polizeibeamte. Die Häufung der Sexualdelikte gegen Frauen – wie die Sexangriffe an Silvester in Köln – sei dagegen neu.

Jene nordafrikanischen Banden rücken nun immer stärker in den Mittelpunkt der politischen Diskussionen und polizeilichen Ermittlungen. "Migranten vom Balkan oder aus Nordafrika, vor allem Marokkaner, Tunesier und Algerier, fallen besonders durch Straftaten auf." Allein in der Domstadt sollen inzwischen 40 Prozent der Tatverdächtigen aus Nordafrika kommen, so Kölner Kripo-Chef Norbert Wagner im "Focus". Syrer und Iraker seien dagegen viel weniger auffällig.

In der Silvesternacht waren in Köln und anderen Großstädten zahlreiche Frauen von Männergruppen umzingelt, sexuell belästigt und bestohlen worden. Ein Großteil der Opfer sowie auch Zeugen, die sich zum Tatzeitpunkt auf der Domplatte aufhielten, gaben bei der Polizei an, dass es sich bei den Tätern überwiegend um nordafrikanische Männer gehandelt haben soll.