Neue Krebstherapie wirkt in 94 Prozent aller Fälle

Es könnte eine medizinische Revolution sein, was da vor kurzem in den USA öffentlich gemacht wurde. Bei der Jahreskonferenz der „American Association for the Advancement of Science“ gaben Wissenschaftler bekannt, dass eine neue Form der Krebsbehandlung außergewöhnliche Resultate zeige.

Bei dem komplexen Therapiekonzept handelt es sich um eine sogenannte Immuntherapie. Gegenüber einer Strahlen- oder Chemotherapie greift sie keine gesunden Zellen an, sondern wirkt ausschließlich an der Zerstörung von bösartigen Krebszellen. Für die Behandlung werden den Patienten T-Zellen – weiße Blutzellen, die der Immunabwehr dienen – entnommen und genetisch modifiziert gegen den Krebs wieder eingesetzt.

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Die neuen Erkenntnisse zeigen zudem, dass T-Zellen nicht nur Krebszellen vernichten, sondern auch über eine Art Gedächtnis besitzen und für zehn bis 14 weitere Jahre die Entstehung von Tumoren verhindern können. Bei Patienten, die an akuter lymphatischer Leukämie litten, konnten Ärzte in einem Versuch bereits 94 Prozent aller Patienten mit diesem Verfahren heilen.

Bei anderen Blutkrebsarten sind die Ergebnisse ebenfalls ungewöhnlich hoch. Die Genesung lag in diesen Fällen bei rund 80 Prozent. Der US-Onkologe Stanley Riddell sagte bei der Konferenz: „Das ist außergewöhnlich und in der Geschichte bisher beispiellos, eine solch hohe Genesungsquote zu haben.“.

Die Erkenntnisse könnten nun den Weg für die Entwicklung eines Impfstoffs ebnen. Mithilfe von T-Zellen, die auch bei anderen Krankheitsbildern wie HIV oder der Grippe anschlagen, könnte ein solcher Impfstoff in den nächsten Jahren entwickelt werden.

Bild: thinkstock

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