Nico Rosberg: Katerauftritt bei Circus HalliGallli

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Das vorweg: Die gestrige Ausgabe von Circus HalliGalli war einmal mehr nur für Fans von peinlichen Fremdscham-Aktionen.
Und für Formel-1-Fans…

 

Charmantester Gast des Abends: …war der frisch gekürte Weltmeister Nico Rosberg. Zumindest live zugeschaltet. Trotz illustrer Gäste im Studio – Placebo auf der Bühne und Oliver Kalkofe mit Peter Rütten auf der Couch – war der heimliche Höhepunkt der Sendung gestern sein Skype-Auftritt. Dass Rosberg sich vor allem den Titel des Party-Weltmeisters verdient hätte, bewies er im Interview mit Joko und Klaas. Der kleine Seitenhieb, die Einblendung: „Rosberg – besteht zu 2/3 aus Benzin, 1/3 aus Schampus“, traf nach der Siegesfeier offensichtlich voll zu. „Deine Stimme spricht Bände, Alter!“, stellte Joko nur süffisant grinsend fest. „Könnte sein, dass ich Lücken vom Abend habe”, so die ehrliche Antwort von Rosberg. “Da bin ich mir nicht sicher.“ Erst nach und nach realisiere er, was der Titel bedeutet. „Ich bin jetzt für dieses Leben Weltmeister. Crazy Gedanke!“

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Peinlichste Aktion des Abends: Kaum zu glauben, doch in Sachen Fremdschämen konnte diese Folge von Circus HalliGalli ganz neue Maßstäbe setzen. Joko Winterscheidt crashte als Teleshopping-Moderator eine Verkaufssendung des Senders HSE24. Und schaffte, was bisher keinem der schleimig lächelnden Verkäufer vor ihm gelang: Er verkaufte nichts.

Eine Stunde schlüpfte er in die Rolle als Teleshopping-Verkäufer – live. Doch anders als vom Programmchef erhofft selbstverständlich nicht, um neue Bestellrekorde zu brechen. Hinter Jokos Auftritt steckte – natürlich – eine weitere Racheaktion von Kollege Klaas, eine Neuauflage des Spielchens „Wenn ich du wäre“. Klaas diktierte als kleiner Mann im Ohr, was Joko zu tun hat. Kurz: Alles, außer Augenbrauenformer und Haarbürsten an den Mann und die Frau zu bringen. Statt Cardio-Trampolins anzupreisen, warnte er vor “Lebensgefahr” beim Hüpfen. In die Verkaufspause verabschiedete er sich mit „Ich mach jetzt groß“-Witzchen. Komplette Arbeitsverweigerung, unterirdisches Niveau. Fazit: Langweilig, uninspiriert, witzlos.

Nur eines muss man den Blödel-Moderatoren lassen: Nach einer halben Stunde schmiss der Programmchef Joko und Klaas raus. Das muss man erstmal schaffen. Seine Enttäuschung über den Flop konnte er nur schwer verbergen. Hätte er einmal zuvor Circus HalliGalli gesehen, er hätte es wissen müssen, auf wen er sich einlässt. Trostpflaster: Kostenlose (Negativ-)Werbung für den Verkaufssender – vor allem bei einer jungen Zielgruppe, die er sonst gewiss nicht erreicht – das war der Auftritt tatsächlich.

Feststellung des Abends: Kaum sind Hunderttausende nach einem Hack-Angriff auf die Telekom vom Netz abgeschnitten, herrscht Aufbruchsstimmung in Deutschland: „Kein Internet, alle sind direkt besser drauf!“ Klaas bekommt Frühlingsgefühle.

Sein Tipp darum: Statt auf den Bildschirm mal wieder aus dem Fenster starren. Sollten auch die Zuschauer von Circus HalliGalli beherzigen.

Denn: Wer die Sendung gestern verpasst hat, hat unterm Strich nicht viel verpasst. Berieselung auf diesem Niveau, das schafft jeder Verkaufssender besser. Werbung dafür soll das natürlich nicht sein.