Nordkorea entfernt nach Kim-Trump-Treffen anti-amerikanische Propaganda

Plakate und Banner, auf denen US-Soldaten getötet werden, gehörten in Pjöngjang zum Stadtbild. (Bild: AP Photo)
Plakate und Banner, auf denen US-Soldaten getötet werden, gehörten in Pjöngjang zum Stadtbild. (Bild: AP Photo)

Auf Worte folgen Taten: Nach dem historischen Treffen in Singapur zwischen Kim Jong-un und Donald Trump verschwindet in Nordkorea immer mehr anti-amerikanische Propaganda aus dem öffentlichen Raum. Stattdessen gibt es nun Friedensposter – allerdings ohne Amerika.

Seit Monaten nähern sich die beiden Koreas auf friedlichem Wege an. Zudem scheint der jahrzehntelange Hass auf die USA in Pjöngjang ein Ende zu finden. Wie die „New York Post“ berichtet, lässt das Regime in Nordkorea die im gesamten Land verbreitete anti-amerikanische Propaganda verbannen.

Nach dem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am 12. Juni in Singapur macht Kim Jong-un anscheinend ernst: Plakate, auf denen Amerika als „verkommene, kranke Piratennation“ bezeichnet wird und man den USA mit „gnadenloser Rache“ droht, sind verschwunden. Ein bis vor Kurzem unvorstellbarer Schritt: Die Feindschaft zu Südkorea wie zu Amerika war jahrzehntelange Staatsdoktrin des Kim-Regimes.

Plakate wie dieses gehören der Vergangenheit an. (Bild: AP Photo)
Plakate wie dieses gehören der Vergangenheit an. (Bild: AP Photo)

Allein die Abschaffung der Hassbotschaften gegen die USA ist schon als historisch zu bezeichnen. Doch Nordkorea legt eine 180-Grad-Wende hin: Die Einheit mit dem Nachbar Südkorea wird nun vom Staat herbeigesehnt und in grafischen Darstellungen symbolisiert. Auf einem dieser neuen Bilder ist eine vereinte koreanische Halbinsel zu sehen, die in saftigem Grün erblüht. Kinderstatuen aus Marmor lassen vor diesem Hintergrund weiße Tauben in den Himmel aufsteigen.

„Die neuen Poster in Nordkorea zeigen Einheit und Wohlstand. Frieden führt zu Wohlstand. Die Zukunft wird es zeigen. Ich bete darum, dass wir alle so glücklich sind, diese Realität einmal erblühen zu sehen.“

Ein Touristenführer namens Rowan Beard sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Die ganzen anti-amerikanischen Poster, die ich normalerweise rund um den Kim-Il-sung-Platz und in Auslagen sehe, sind verschwunden. Ich arbeite nun schon fünf Jahre in Nordkorea, aber ich habe sie (die Propaganda, Anm.) noch nie ganz verschwinden sehen.“