Nur zwei Stunden nach Entdeckung: Kleiner Asteroid trifft die Erde

Der Asteroid 2022 EB5 ist am vergangenen Freitagabend in die Erdatmosphäre eingedrungen. Zuvor ist er allen Detektoren entgangen.

Ein Asteroid ist am Freitag über Island expoldiert
Rund drei Meter war der Asteroid groß, der am vergangenen Freitag entdeckt worden war und kurz darauf die Erdatmosphäre durchdrang. Foto: Symbolbild / gettyimages

Am vergangenen Freitag ist ein kleiner Asteroid in der Atmosphäre über Island nur unvollständig verglüht. Ein kleiner Rest hat vermutlich die Erde getroffen – und das gerade zwei Stunden, nachdem er entdeckt worden war. Um Schaden anzurichten, war er aber viel zu klein.

Einschlag um 22.22 Uhr

2022 EB5, so lautet der Name des Himmelskörpers, wurde von Hobbyastronomen entdeckt. Die haben Videos und Grafiken davon auf Twitter geteilt. Darunter ist auch Tony Dunn, der laut seiner Selbstbeschreibung in San Francisco lebt.

Er hat mit einem Tool, dem Orbit Simulator, die Daten nachgebildet und daraus ein Video des vermuteten Einschlags gemacht. Demnach flog 2022 EB5 mit rund 15 Kilometern pro Sekunde auf die Erde zu und „kollidierte mit der Erde“ um 22.22 Uhr mitteleuropäischer Zeit.

Zu klein, um Schaden anzurichten

Ob es tatsächlich zu einem Impact kam oder nur Kleinstreste des Asteroiden bis die Erdoberfläche gelangt sind, lässt sich nicht überprüfen. Bislang wurden in Island zumindest keine Krater oder Gesteine gefunden, die passen würden.

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Laut der englischsprachigen Reykjavík Grapevine, einer isländischen Zeitung, müsste der Asteroid mit der Kraft von zwei bis drei Kilotonnen des Sprengstoffs TNT explodiert sein. Die Werte würden damit laut Alex R. Gibbs, er sucht für das „Catalina Sky Survey“ nach potenziell gefährlichen Himmelskörpern, viel zu niedrig sein für einen katastrophalen Impact. Im Gespräch mit Grapevine sagte er: „Um wirklich Schaden anzurichten, muss ein Asteroid mindestens zehnmal größer sein. Und selbst dann ist es entscheidend, wo der Aufprall stattfindet oder in welcher Höhe die Explosion.“

Aktuelle Situation: große Sprengraft für 2022 EB5

Vor Eintritt in die Erdatmosphäre betrug der Durchmesser von 2022 EB5 rund drei Meter. Das ist auch der Grund gewesen, wieso er nicht früher entdeckt worden war. David Polishook, er ist Astronom am „Weizmann Institute of Science“, hat im Gespräch mit der Dailymail gesagt: „Es war ein kleiner Steinkörper, der deshalb nur sehr wenig Sonnenlicht reflektiert hat. Er war sehr schwierig zu sehen.“

Polishook ist sich sicher, sollte es zu einem Einschlag gekommen sein, dass dieser keinen Schaden versucht hat. Jedoch gibt er zu bedenken, dass 2022 EB5 bei der aktuellen globalpolitischen Situation durchaus Sprengkraft gehabt hätte: „Man stelle sich vor, der Asteroid wäre nicht in Island, sondern in Russland zu Boden gegangen. Wer weiß, ob Russland den Einschlag sofort als einen Himmelskörper identifiziert hätte und nicht als Raketenangriff.“

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