O. J. Simpsons Testament: Kein Geld für Familien Goldman und Brown?
Knapp 30 Jahre nach dem spektakulären Prozess um den Mord an O. J. Simpsons (1947-2024) Ex-Ehefrau Nicole Brown (1959-1994) und deren Freund Ron Goldman (1968-1994) ist der frühere NFL-Star vergangene Woche an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben. Simpson wurde damals zwar von dem Doppelmord freigesprochen, 1997 aber in einem Zivilprozess zu einer Schadenersatz-Zahlung in Höhe von insgesamt 33,5 Millionen US-Dollar an die Hinterbliebenen verurteilt. Die vollständige Summe zahlte er nie.
Testamentsvollstrecker will kein Geld an Hinterbliebene geben
Und auch nach seinem Tod dürfte das Geld die hinterbliebenen Familien möglicherweise nie erreichen: Laut Medienberichten will der Vollstrecker von Simpsons Testament eine Auszahlung an die Familien blockieren. Demnach hätten die eigentlich ein Anrecht auf die Zahlungen.
Wie "Sky News" berichtet, wurde Simpsons Test am Freitag (12. April) bei einem Gericht in Clark County im US-Bundesstaat Nevada hinterlegt, sein Anwalt Malcolm LaVergne sei dabei als Testamentsvollstrecker benannt worden. Aus dem Dokument gehe hervor, dass Simpsons Vermögen in einen dieses Jahr eröffneten Treuhandfonds eingebracht wurde. Sein gesamter Nachlass sei aber noch nicht ausgezahlt worden.
Im Testament sind demnach seine vier Kinder als Begünstigte aufgeführt. Zudem heißt es, dass jeder Begünstigte, der versucht, die Bestimmungen des Testaments anzufechten, "nicht mehr als einen Dollar anstelle des beanspruchten Anteils an diesem Testament oder seinem Vermögen" erhalten soll.
Laut "Sky News" sagte Simpsons Anwalt, er wolle ausdrücklich nicht, dass die Goldman-Familie Geld aus Simpsons Nachlass erhalte. "Ich werde alles in meiner als Vollstrecker stehenden Macht tun, um zu versuchen, dass sie nichts bekommen".
Simpson wurde 1995 freigesprochen
Im Juni 1994 wurden die leblosen Körper von Nicole Brown und ihrem Bekannten Ronald Goldman vor einer Wohnung in Los Angeles aufgefunden. O. J. Simpson wurde wenige Tage später nach einer spektakulären Verfolgungsjagd festgenommen und wegen beider Morde angeklagt. Es folgte ein Prozess, der damals als "der Prozess des Jahrhunderts" betitelt wurde, in dem die Jury den Angeklagten freisprach.
Nach dem Zivilprozess, in dem ein Zivilgericht Simpson im Februar 1997 zur Schadenersatz-Zahlung verurteilte, wurden hunderte seiner wertvollen Besitztümer beschlagnahmt. Simpson lebte anschließend laut eigener Aussage nur von seiner NFL- und Privatrente.