Obama beendet Ostafrika-Reise

Barack Obama-Plakat in Addis Abeba. Foto: Solan Kolli

Zum Ende seiner viertägigen Ostafrika-Reise will US-Präsident Barack Obama im Hauptquartier der Afrikanischen Union in Äthiopien eine mit Spannung erwartete Rede halten.

Die Ansprache heute in der Hauptstadt Addis Abeba gilt als einer der Höhepunkte des Trips: Mögliche Themen sind der Anti-Terror-Kampf in der Region und der Konflikt im Nachbarland Südsudan sowie die positive wirtschaftliche Entwicklung in vielen Staaten Afrikas. Beobachter erwarten, dass Obama eine Botschaft an den ganzen afrikanischen Kontinent sendet.

Am Montag drohte Obama den Konfliktparteien im Südsudan indirekt mit Sanktionen, sollten sie nicht bald eine friedliche Lösung für die Krise finden. Sowohl die Regierung als auch die Rebellen um den Ex-Vizepräsidenten Riek Machar hätten sich bisher «dickköpfig» verhalten, sagte Obama nach einem Treffen mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten Hailemariam Desalegn.

Später traf er sich mit Spitzenpolitikern aus der Region, um gemeinsam über eine Strategie zu beraten. Notfalls müsse versucht werden, «mit anderen Mitteln größeren Druck auszuüben», sagte Obama mit Blick auf mögliche Sanktionen.

Mehrmals erklärte der US-Präsident, dass es nicht genüge, armen Ländern in Afrika nur mit Geld zu helfen. «In unserer modernen Welt reicht eine solche Hilfe nicht mehr aus», sagte er. «Statt den Menschen Fisch zu geben, müssen wir ihnen beibringen zu angeln.» Es sei wichtig, die Entwicklung etwa der Landwirtschaft und des Energiesektors voranzutreiben, damit letztlich afrikanische Firmen von dem Fortschritt profitieren könnten.

Gleichzeitig forderte Obama die äthiopische Regierung auf, den Demokratisierungsprozess zu beschleunigen und die Meinungsfreiheit zu respektieren. In dem Land am Horn von Afrika sitzen zahlreiche Journalisten im Gefängnis.

Am Wochenende hatte Obama Kenia besucht, das Heimatland seines Vaters. Auch dort prangerte er zahlreiche Missstände an. Unter anderem sprach er die Benachteiligung der Frauen und die in weiten Teilen der Gesellschaft akzeptierte Korruption an. Dem müsse ein Ende bereitet werden, sagte Obama. Seine kenianischen Zuhörer applaudierten begeistert.

Amnesty International zu Äthiopien

Human Rights Watch zu Äthiopien

Transparency International zu Korruption

Afrikanische Union

Bericht Human Rights Watch zu Südsudan

Thinktank CSIS zu Obamas Reise