Octlantis: Forscher entdecken Oktopus-Stadt

Octlantis: Forscher entdecken Oktopus-Stadt

Oktopusse galten bisher als Tiere, die einsam und isoliert von ihren Artgenossen leben und nur zur Paarung zueinanderfinden. Die Annahme müssen Wissenschaftler nun revidieren. Sie fanden unter Wasser eine kleine Oktopus-Stadt. Die Biologen gaben dem Ort den malerischen Namen Octlantis.

"Neue Beweise legen nahe, dass Oktopusse doch keine Einzelgänger sind", titelt die University of Illinois in Chicago in einem Statement, nachdem Marinebiologen in Jervis Bay vor der Ostküste Australiens eine interessante Entdeckung gemacht hatten.

Rund zehn bis 15 Meter unter Wasser befindet sich ein Ort von 18 Metern Länge und vier Metern Breite, an dem sich Tiere von der Spezies Octopus tetricus aus Sand und Muscheln ein zu Hause gebaut haben. Einige der flachen "Gebäude" seien bewohnt, andere stehen leer, so das Team aus internationalen Wissenschaftlern im Fachblatt "Marine and Freshwater Behavior and Physiology".

15 Kopffüßer wurden dabei beobachtet, wie sie miteinander lebten und aktiv kommunizierten. Zwei Eigenschaften, für die die vermeintlichen Einzelgänger bisher nicht standen. Fremde Oktopusse hingegen wurden gemeinschaftlich vertrieben, mitunter wurden auch Streitereien untereinander beobachtet. Das Leben scheint sowohl ein Paradies als auch ziemlich hart zu sein. Es gäbe reichlich Nahrung, aber auch zahlreiche Raubtiere würden angezogen, heißt es.

Es ist bereits der zweite Ort, bei dem dieses Phänomen beobachtet werden konnte. Nur wenige Hundert Meter entfernt von Octlantis entdeckte Matthew Lawrence bereits 2009 die Marine-Metropole Octopolis in der 16 Tiere leben. Das Zentrum der Stadt ist ein 30 Zentimeter großer, nicht genau identifizierbarer Gegenstand.