Oscars 2023: "Everything Everywhere All at Once" räumt ab - Oscars für deutschen Film

Die Literaturverfilmung «Im Westen nichts Neues» hat bei den Oscars gleich vier Auszeichnungen gewonnen. Überholt wurde der deutsche Film bei der Verleihung in Hollywood nur noch vom Science-Fiction-Film «Everything Everywhere All at Once».

"Everything Everywhere All at Once"-Hauptdarstellerin Michelle Yeoh gewinnt den Oscar. (Bild: REUTERS/Carlos Barria)
"Everything Everywhere All at Once"-Hauptdarstellerin Michelle Yeoh gewinnt den Oscar. (Bild: REUTERS/Carlos Barria)

Los Angeles (dpa) - Die deutsche Literaturverfilmung «Im Westen nichts Neues» hat gleich vier Oscars gewonnen. Der Film von Regisseur Edward Berger wurde in der Nacht zum Montag in Los Angeles als bester internationaler Film ausgezeichnet. Preise gab es auch für Kamera, Szenenbild und Filmmusik. Die Auszeichnung als bester Film verpasste die Produktion allerdings, stattdessen wurde «Everything Everywhere All at Once» ausgezeichnet.

Der Science-Fiction-Actionfilm von Daniel Kwan und Daniel Scheinert erzählt von der Betreiberin eines Waschsalons, die sich durch mehrere Paralleluniversen kämpft. Der Film holte insgesamt sieben Auszeichnungen, darunter für die beste Regie. Schauspielerin Michelle Yeoh gewann den Oscar als beste Hauptdarstellerin.

"The Whale"-Hauptdarsteller Brendan Fraser freut sich über seinen Oscar. (Bild: REUTERS/Mike Blake)
"The Whale"-Hauptdarsteller Brendan Fraser freut sich über seinen Oscar. (Bild: REUTERS/Mike Blake)

Schauspieler Brendan Fraser bekam den Oscar als bester Hauptdarsteller. In «The Whale» von Darren Aronofsky spielt der 54-Jährige einen stark übergewichtigen Mann, der sich seiner Teenager-Tochter wieder annähern will.

«Im Westen nichts Neues»: Oscar für den besten internationalen Film

Mit seinen vier Auszeichnungen geht «Im Westen nichts Neues» in die deutsche Filmgeschichte ein. Der Film ist erst das vierte Werk aus Deutschland, das den Oscar als bester internationaler Film holt - nach «Das Leben der Anderen» (2007), «Nirgendwo in Afrika» (2003) und «Die Blechtrommel» (1980). Regisseur Berger bedankte sich bei seinem Team und seiner Familie: «Oh Gott, das bedeutet uns so viel.»

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Sein Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque und erzählt von den Grauen des Ersten Weltkriegs. Der Film war insgesamt neun Mal nominiert und das erste deutsche Werk, das auch in der Kategorie «Bester Film» vorgeschlagen war.

«Everything Everywhere All at Once» war Favorit

Der Film «Everything Everywhere All at Once» war mit insgesamt elf Nominierungen als Favorit ins Rennen gegangen und gewann am Ende unter anderem auch für das beste Originaldrehbuch. Auch zwei weitere Schauspielpreise gingen an das Filmteam: Jamie Lee Curtis wurde als beste Nebendarstellerin geehrt, Ke Huy Quan als bester Nebendarsteller.

Der Preis für das beste adaptierte Drehbuch ging an Sarah Polley für «Women Talking». Fürs Maskenbild wurde das Team von «The Whale» ausgezeichnet, die Auszeichnung für visuelle Effekte ging an das Team von «Avatar: The Way of Water» und der Blockbuster «Top Gun: Maverick» wurde für die beste Tongestaltung ausgezeichnet. Der Oscar für das beste Kostümdesign wurde an Ruth Carter für «Black Panther: Wakanda Forever» verliehen.

Die Verleihung der 95. Academy Awards wurde von Jimmy Kimmel moderiert, der während des Abends auch auf den Eklat vom vergangenen Jahr anspielte. «Also wir haben strenge Richtlinien», verkündete Kimmel zu Beginn des Abends. Wenn diesmal jemand gewalttätig werde - bekomme er den Oscar für den besten Darsteller.

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Im vergangenen Jahr hatte Hollywoodstar Will Smith den Moderator Chris Rock wegen eines Gags über seine Frau geohrfeigt und wurde dennoch mit einem der wichtigsten Preise ausgezeichnet, dem Hauptrollenpreis für seine Darstellung im Drama «King Richard».

Die Oscar-Auszeichnungen 2023 im Überblick:

Bester Film: Everything Everywhere All at Once

Beste Regie: Daniel Kwan, Daniel Scheinert für Everything Everywhere All at Once

Bester internationaler Film: Im Westen nichts Neues (Deutschland)

Beste Hauptdarstellerin: Michelle Yeoh für Everything Everywhere All at Once

Bester Hauptdarsteller: Brendan Fraser für The Whale

Bester Nebendarsteller: Ke Huy Quan für Everything Everywhere All at Once

Bester Nebendarstellerin: Jamie Lee Curtis für Everything Everywhere All at Once

Bestes Original-Drehbuch: Everything Everywhere All at Once

Bestes adaptiertes Drehbuch: Women Talking

Bester Animationsfilm: Guillermo del Toro’s Pinocchio

Bester Dokumentarfilm: Navalny

Beste Kamera: Im Westen nichts Neues

Bester Schnitt: Everything Everywhere All at Once

Beste visuelle Effekte: Avatar: The Way of Water

Bester Sound: Top Gun: Maverick

Bestes Produktionsdesign: Im Westen nichts Neues

Beste Filmmusik: Im Westen nichts Neues

Bester Song: “Naatu Naatu” aus RRR

Bestes Make-Up und Hairstyling: The Whale

Bestes Kostüm-Design: Black Panther: Wakanda Forever

Bester Live-Action-Kurzfilm: An Irish Goodbye

Bester animierter Kurzfilm: The Boy, the Mole, the Fox, and the Horse

Bester Dokumentar-Kurzfilm: The Elephant Whisperers