Oscars 2024: Das sind die Nominierten

Die Nominierungen der Oscars 2024 stehen fest - auch mit deutscher Beteiligung. Unter anderem kann sich Sandra Hüller Hoffnungen auf den Preis als beste Hauptdarstellerin machen.

Die Nominierungen der Oscars 2024 stehen fest. (Bild: Getty)
Die Nominierungen der Oscars 2024 stehen fest. (Bild: Getty)

Die deutsche Filmindustrie geht mit großen Hoffnungen in die diesjährige Oscar-Verleihung: Schauspielerin Sandra Hüller ist im Ehedrama «Anatomie eines Falls» als beste Hauptdarstellerin nominiert, der deutsche Beitrag «Das Lehrerzimmer» kann die Auszeichnung als bester internationaler Film gewinnen und er kämpft in dieser Kategorie gegen «Perfect Days» des in Düsseldorf geborenen Regisseurs Wim Wenders, der für Japan ins Rennen geht.

Fünf Nominierungen gab es am Dienstag in Los Angeles auch für «The Zone of Interest», in dem Hüller die Frau des KZ-Kommandanten Rudolf Höss spielt. Das Drama kann bei der Verleihung am 10. März im Dolby Theatre in Hollywood sowohl in der internationalen Kategorie als auch in der Königskategorie als bester Film des Jahres gewinnen.

«Oppenheimer» liegt bei Oscar-Nominierungen vorne

Insgesamt führt das Atombomben-Drama «Oppenheimer» mit 13 Nominierungen das Rennen um den wichtigsten Filmpreis der Welt an. Die dreistündige Biografie über den «Vater der Atombombe» genannten Physiker Robert Oppenheimer wurde unter anderem als bester Film, für die beste Regie und den besten Hauptdarsteller nominiert.

Den «Oppenheimer»-Trailer sieht man hier:

Die zweitmeisten Nominierungen erhielt «Poor Things», eine in Großbritannien produzierte feministische «Frankenstein»-Adaption. Der Film kommt auf elf Nominierungen, unter anderem gilt Emma Stone in der Hauptrolle als große Konkurrenz für Hüller.

Martin Scorseses Drama «Killers of the Flower Moon» kam auf zehn Nennungen, der Kassenhit «Barbie» erhielt acht, darunter zwei für die Songs «What Was I Made For?» von Billie Eilish und «I’m Just Ken», gesungen von Schauspieler Ryan Gosling. «Dance The Night» von Dua Lipa ging damit leer aus.

Ein Vorgeschmack auf die nominierten Songs - so klingt «I’m Just Ken»:

Sandra Hüller für «Anatomie eines Falls» im Oscar-Rennen

Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller ist für ihre Hauptrolle in dem Justizdrama «Anatomie eines Falls» für einen Oscar nominiert. In dem Film der französischen Regisseurin Justine Triet spielt Hüller (45) eine erfolgreiche Schriftstellerin unter Mordverdacht. Es ist die erste Oscar-Nominierung für die aus Suhl in Thüringen stammende Schauspielerin, die in Leipzig lebt.

Mit Hüller treten in der Sparte «Beste Hauptdarstellerin» vier weitere Schauspielerinnen an: Lily Gladstone («Killers of the Flower Moon»), Carey Mulligan («Maestro»), Annette Bening («Nyad») und Emma Stone («Poor Things»).

Sandra Hüller. (Bild: REUTERS/Sarah Meyssonnier)
Sandra Hüller. (Bild: REUTERS/Sarah Meyssonnier)

Hüller war kürzlich für einen Golden Globe nominiert gewesen, doch bei der Preisvergabe Anfang Januar unterlag sie in der Sparte «Beste Darstellerin in einem Filmdrama» der US-Amerikanerin Lily Gladstone (37, «Killers of the Flower Moon»). Im Dezember war Hüller mit dem Europäischen Filmpreis als beste Darstellerin ausgezeichnet worden.

Die Schauspielerin, die schon mit «Toni Erdmann» Furore machte, ist in dieser Preissaison auch als Nebendarstellerin in «The Zone Of Interest» zu sehen.

In «Anatomie eines Falls» geht es um die Schriftstellerin Sandra, die mit ihrem Mann Samuel und ihrem fast blinden Sohn Daniel in den französischen Alpen lebt. Als Samuel tot vor dem Chalet gefunden wird, sieht alles nach einem üblen Sturz aus. Doch es dauert nicht lange, bis Sandra verdächtigt wird, ihren Mann umgebracht zu haben und sich dafür vor Gericht verantworten muss.

Den Trailer zu "Anatomie eines Falls" gibt's hier:

Im vorigen Jahr holte das Antikriegsdrama «Im Westen nichts Neues» vier Oscars, darunter den Preis als «Bester Internationaler Film». Jetzt sind Wim Wenders und Ilker Catak unter den Nominierten - für Japan und Deutschland.

Die deutschen Regisseure Wim Wenders und Ilker Catak sind mit ihren Filmen «Perfect Days» (für Japan) und «Das Lehrerzimmer» (für Deutschland) in der Sparte bester internationaler Film für einen Oscar nominiert. Das gab die Film-Akademie in Los Angeles am Dienstag bekannt.

Neben Deutschland und Japan sind drei weitere Länder in der Sparte «International Feature Film» vertreten: Italien («Io Capitano»), Großbritannien («The Zone of Interest») und Spanien («Die Schneegesellschaft»).

«Das Lehrerzimmer» und «Perfect Days» für Oscars nominiert

«Das Lehrerzimmer» handelt von einem Konflikt an einer Schule, der aus dem Ruder läuft. Im Zentrum steht eine junge Lehrerin (Leonie Benesch), die eine Diebstahlserie an ihrer Schule aufklären will.

Eindrücke zu «Das Lehrerzimmer» gibt's im Trailer:

«Perfect Days» spielt in Tokio und erzählt von einem Mann namens Hirayama (Koji Yakusho), der als Toiletten-Reiniger arbeitet, mit seinem einfachen Leben zufrieden scheint und sehr im Moment lebt.

Wenders war bereits dreimal für einen Dokumentarfilm-Oscar nominiert: 2000 mit der Musiker-Doku «Buena Vista Social Club», 2012 mit dem 3D-Tanzfilm «Pina» über Pina Bausch sowie 2015 mit der Doku «Das Salz der Erde» über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Am Ende ging der Regisseur aber immer leer aus.

Worum es in «Perfect Days» geht, sieht man im Trailer:

Catak hat 2015 bereits einen Studenten-Oscar gewonnen. Sein Abschlussfilm «Sadakat» an der Hamburg Media School holte damals in der Sparte «Bester ausländischer Film» den Studenten-Oscar in Gold.

Vier deutsche Produktionen

Erst vier deutsche Produktionen gewannen bislang den Preis für den besten internationalen (nicht-englischsprachigen) Film. Vor «Im Westen nichts Neues» war das zuletzt 2007 Florian Henckel von Donnersmarck mit dem Stasi-Drama «Das Leben der Anderen» gelungen. 1980 hatte die Romanverfilmung «Die Blechtrommel» von Volker Schlöndorff den Auslands-Oscar erhalten, 2003 «Nirgendwo in Afrika» von Caroline Link.

Die Oscar-Nominierungen 2024 in wichtigen Sparten im Überblick:

BESTER FILM
- «Oppenheimer»
- «Killers of the Flower Moon»
- «Maestro»
- «Anatomie eines Falls»
- «Past Lives»
- «The Zone of Interest»
- «Barbie»
- «Poor Things»
- «American Fiction»
- «The Holdovers»

BESTE REGIE
- Martin Scorsese («Killers of the Flower Moon»)
- Christopher Nolan («Oppenheimer»)
- Giorgos Lanthimos («Poor Things»)
- Jonathan Glazer («The Zone of Interest»)
- Justine Triet («Anatomie eines Falls»)

BESTE HAUPTDARSTELLERIN
- Lily Gladstone («Killers of the Flower Moon»)
- Carey Mulligan («Maestro»)
- Sandra Hüller («Anatomie eines Falls»)
- Annette Bening («Nyad»)
- Emma Stone («Poor Things»)

BESTER HAUPTDARSTELLER
- Bradley Cooper («Maestro»)
- Cillian Murphy («Oppenheimer»)
- Colman Domingo («Rustin»)
- Jeffrey Wright («American Fiction»)
- Paul Giamatti («The Holdovers»)

BESTE NEBENDARSTELLERIN
- Emily Blunt («Oppenheimer»)
- Da'Vine Joy Randolph («The Holdovers»)
- Danielle Brooks («The Color Purple»)
- Jodie Foster («Nyad»)
- America Ferrera («Barbie»)

BESTER NEBENDARSTELLER
- Ryan Gosling («Barbie»)
- Robert De Niro («Killers of the Flower Moon»)
- Robert Downey Jr. («Oppenheimer»)
- Mark Ruffalo («Poor Things)
- Sterling K. Brown («American Fiction»)

BESTER INTERNATIONALER SPIELFILM
- Deutschland («Das Lehrerzimmer»)
- Italien («Io Capitano»)
- Großbritannien («The Zone of Interest»)
- Spanien («Die Schneegesellschaft»)
- Japan («Perfect Days»)

Eine Liste aller Oscar-Nominierungen 2024 finden Sie unter diesem Link.

Die 96. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood ist für den 10. März geplant.

Im Video: Golden Globes: "Oppenheimer" und "Anatomnie eines Falls" räumen ab