Yahoo Nachrichten Oxfords Wort des Jahres ist "Goblin Mode" – das bedeutet es
Jedes Jahr kürt das renommierte Oxford Dictionary das Wort des Jahres – in 2022 ist es: Goblin Mode. Was dieser Begriff bedeutet und warum er einiges über unsere Gesellschaft aussagt, erfahren Sie hier.
Im Englischen bezeichnet der Begriff "Goblin" kleine, meist bösartige und eher unansehnliche Plagegeister oder Gespenster, die oftmals über Zauberkräfte verfügen – im Deutschen wäre wohl das Rumpelstilzchen das Pendant dazu.
Laut Oxford University Press, die das Oxford English Dictionary herausgibt, stimmten rund 93 Prozent der knapp 320.000 Umfrageteilnehmer*innen für den Ausdruck "Goblin Mode" als Wort des Jahres 2022 – eine Beschreibung, die für viele das "Ethos, die Stimmung oder die Attitüde der vergangenen zwölf Monate" widerspiegelt, so die Begründung, wie Casper Grathwohl, Präsident von Oxford Languages, gegenüber BBC erklärt.
Sind wir alle kleine Rumpelstilzchen?
Bei Formulierungen wie "I am in goblin mode" ("Ich bin im Goblin Mode") oder "to go goblin mode" ("in den Goblin Mode übergehen") handelt es sich um einen umgangssprachlichen Begriff, der häufig als "eine Art von Verhalten zu erklären ist, das egomanisch, faul, schlampig oder gierig ist, typischerweise in einer Weise, die soziale Normen oder Erwartungen ablehnt".
Klimakatastrophe, Ukraine-Krieg, eine Pandemie: Gründe für Griesgram gibt es genug, und so scheint sich auch die Gesellschaft immer mehr in sich zurückzuziehen, von der Weltlage überfordert zu sein – und sich dann eben in den "Goblin Mode" zu begeben.
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Harmlosere Verhaltensweisen wie den ganzen Tag in Jogginghosen im Dunkeln zu verbringen oder die eigene schlechte Laune zu zelebrieren, gehören ebenso dazu, wie das teils rücksichtslose Benehmen vieler Menschen, als die Covid-Maßnahmen gelockert wurden.
"Angesichts des Jahres, das wir gerade erlebt haben, schwingt der 'Goblin-Modus' bei allen mit, die sich an diesem Punkt ein wenig überfordert fühlen", so Casper Grathwohl. Dass sich viele von uns zumindest ab und zu in einen widerspenstigen Kobold verwandeln, kann man aber auch mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis nehmen: "Es kann auch eine Erleichterung sein zu erkennen, dass wir alle nicht immer das idealisierte, kuratierte Selbst sind, das wir auf unseren Instagram- und TikTok-Feeds präsentieren."
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