Paketbombenterror in Südchina

Sprengsätze werden in manchen Teilen Chinas häufiger genutzt, um persönliche oder geschäftliche Streitigkeiten auszutragen. Foto: Stringer

Einen Tag nach einer Bombenserie mit sieben Toten ist es in der südchinesischen Stadt Liuzhou erneut zu einer Explosion gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurde am Donnerstag ein sechsstöckiges Wohnhaus in Liuzhou getroffen.

Über Tote oder Verletze gab es zunächst keine Erkenntnisse.

Bei den 17 Anschlägen am Mittwoch waren an öffentlichen Plätzen 17 Paketbomben detoniert. Neben den sieben Toten gab es 51 Verletze; zwei Menschen wurden vermisst. Liuzhou liegt in der Provinz Guangxi.

Die Polizei hatte am Mittwoch von einer kriminellen Tat gesprochen und einen 33-jähriger Mann mit Nachnamen Wei festgenommen. Der Verdächte habe mehrere Helfer engagiert, um die Bomben zuzustellen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Behörden in Liuzhou kündigten schärfere Sicherheitskontrollen bei der Paketzustellung an. Die Post der Stadt werde zudem bis Samstag keine Pakete mehr ausliefern. Die Polizei warnte Bewohner, vorerst keine Post von Unbekannten anzunehmen.

Die Explosionen am Vortag ereigneten sich vor allem an öffentlichen Plätzen, etwa vor einem Krankenhaus, einem Supermarkt, einer Bushaltestelle und mehreren Regierungsgebäuden. Fotos von Nutzern des sozialen Netzwerks Weibo zeigten zudem ein halb eingestürztes Wohnhaus sowie herumliegende Trümmer.

Sprengsätze oder kleine Bomben werden in manchen Teilen Chinas häufiger genutzt, um persönliche oder geschäftliche Streitigkeiten auszutragen. Auch gab es in der Vergangenheit schon mehrere Racheakte an Behörden oder politisch motivierte Taten, bei denen Bomben zum Einsatz kamen.