Papas&Opas: Schule ist doch gar nicht so übel

Vor ein paar Tagen noch, kurz nach seiner Einschulung, antwortete mein Enkel auf die Frage, was er an der Schule am besten finde: „Wenn ich wieder abgeholt werde.“ Das klang gar nicht gut. Bohrte der neugierige Opa nach, ob seine Lehrerinnen oder die anderen Kinder denn nicht nett seien, kam mürrisch zurück: „Weiß ich nicht.“ Es ist ja wohl klar, dass in diesen Momenten in mir der Entschluss reifte, mir so schnell wie möglich ein Bild von der Institution zu machen, in der mein Linus neuerdings so ein deprimierendes Dasein fristet.

„Ich suche Linus, meinen Enkel“

Mittags um 13 Uhr stehe ich also auf dem Pausenhof, professionell getarnt mit Mund-Nasen-Maske, wie sich das ziemt in Corona-Zeiten. Seine Eltern haben angekündigt, dass ich mit Linus ins Schwimmbad gehen will und er deshalb früher als gewohnt gehen darf. Sehr genau mustere ich die spielenden Kinder, die erstaunlicherweise alle einen recht zufriedenen Eindruck machen. Nur meinen kleinen Linus kann ich nirgends entdecken – sicher sitzt er verlassen in irgendeiner Ecke, weil sich niemand um ihn kümmern mag. Wie ich so die triste Lage peile, kommt eine junge Frau auf mich zu und fragt, ob sie helfen kann. „Ich suche Linus, meinen Enkel“, sage ich, „ist er nicht hier?“ Die Frau entgegnet: „Da vorn spielt er doch.“

Keine zehn Meter von mir entfernt, okay, hätte ich vielleicht bemerken können. Er hat seinen Kopf allerdings so tief in die Sandkiste gesteckt, dass er kaum noch zu sehen ist. „Hallo, Linus“, rufe ich aufmunternd. ...

Lesen Sie hier weiter!