Pegida-Aufmarsch in Dresden: Galgen für Angela Merkel und Sigmar Gabriel

Dieser selbst gebaute Galgen eines Pegida-Anhängers könnte ein juristisches Nachspiel haben.

Bis zu 9.000 Menschen beteiligten sich am jüngsten Pegida-Aufmarsch in Dresden. Sie versammelten sich am gestrigen Montagabend auf dem Theaterplatz vor der Semperoper und provozierten mit gewohnten Parolen. "Merkel muss weg" und "Abschieben, abschieben!" war während der Demonstration sowohl auf Schildern zu lesen als auch in Rufen zu hören. Für großes Aufsehen sorgte jedoch ein ganz bestimmtes "Protestplakat", dessen Foto vor allem auf Twitter die Runde macht.

Ein Pegida-Anhänger hatte eine Art Galgen gebastelt, an dem zwei Schilder mit der Aufschrift "Reserviert" hingen. Zu lesen war darauf auch, für wen die beiden Stricke vorgesehen sein sollten: "Angela 'Mutti' Merkel" und "Siegmar 'das Pack' Gabriel". Beim Bundeswirtschaftsminister hatte es der Urheber der Schilder allerdings etwas zu gut mit dem "ie" gemeint. Der peinliche Schreibfehler erntete während und nach dem Pegida-Aufmarsch jede Menge Spott in den sozialen Netzwerken. Ob der Galgen Marke Eigenbau eine Strafe nach sich ziehen wird, müsse die Staatsanwaltschaft prüfen, so ein Polizeisprecher zu "Welt".

Größere Zwischenfälle oder gewalttätige Übergriffe verzeichnete die Polizei in Dresden nicht. Selbst, als der Pegida-Zug dicht an den 250 Gegendemonstranten vorbeimarschierte, kam es offenbar lediglich zu verbalen Beschimpfungen.

Die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" verzeichnen in jüngster Zeit wieder einen größeren Zuwachs von Unterstützern – Hintergrund ist die Flüchtlingskrise. Die Politik zettele einen Bürgerkrieg in Europa an, so Pegida-Initiator Lutz Bachmann. Bei dem Aufmarsch in Dresden wurde daraufhin sogar eine Abspaltung Sachsens vom Rest der Bundesrepublik sowie der EU gefordert.

Am 19. Oktober wird Pegida sein einjähriges Jubiläum begehen. Lutz Bachmann kündigte für die Veranstaltung bereits mehrere Gastredner aus verschiedenen europäischen Ländern an.