Pensionierte Lehrerin korrigiert Trump-Brief und schickt ihn zurück

Als pensionierte Lehrerin war Yvonne Mason nicht einverstanden mit der Art und Weise, in der US-Präsident Donald Trump den Hinterbliebenen des Amoklaufs von Parkland Tribut zollte. Also schrieb sie einen Brief ans Weiße Haus. Die Antwort stellte sie indes weder inhaltlich noch grammatisch zufrieden.

Als ehemalige Lehrerin konnte Yvonne Mason den Antwortbrief aus dem Weißen Haus so nicht durchgehen lassen. (Bild-Copyright: Yvonne mason/Facebook)
Als ehemalige Lehrerin konnte Yvonne Mason den Antwortbrief aus dem Weißen Haus so nicht durchgehen lassen. (Bild-Copyright: Yvonne mason/Facebook)

Gut drei Monate nach dem Amoklauf an einer High School in Parkland (Florida) lässt die Anteilnahme von Donald Trump zu wünschen übrig – das findet zumindest unter anderem Yvonne Mason. In einem Brief forderte die pensionierte Lehrerin den US-Präsidenten dazu auf, sich mit den Familien der 17 Todesopfer zu treffen. Die Antwort, die die 61-Jährige Anfang Mai aus dem Weißen Haus erhielt, war jedoch nicht nur inhaltlich dünn, sondern strotzte darüber hinaus auch noch vor Fehlern. Also machte es Mason so, wie sie es früher bei ihren Schülern getan hatte, und korrigierte das Schriftstück.

“Ich habe einen Brief von Herrn Trump erhalten. Morgen schicke ich ihn zurück.”

“Hat es jemand von euch schon mal mit der Rechtschreibprüfung versucht?”, prangt das vernichtende Urteil der ehemaligen Lehrerin am oberen linken Briefrand. Neben fünf gelb angestrichenen sprachlichen Schwächen, grauste es Mason insbesondere vor dem Defizit des Verfassers im Bereich der Groß- und Kleinschreibung.

Die Worte “State” (dt. Staat), “Federal” (dt. bundesstaatlich) und “Nation” waren durchgängig mit einem großen Anfangsbuchstaben versehen worden, was im Englischen jedoch nur bei Eigennamen zulässig ist. Masons Bewertung: “OMG, das ist so FALSCH!” Unklar wirkt, warum sie die laut Trump geplante “rule” (Vorschrift) des Justizministeriums zum Verbot von Schnellfeuervorrichtungen angestrichen hat – vielleicht hätte sie sich hier mehr Details gewünscht.

Zum Schluss gab die pensionierte Lehrerin Präsident Trump und seinen Mitarbeitern noch einen guten Rat und verwies auf die Homepage “plainlanguage.gov” – eine staatliche Seite über die Richtlinien der Leichten Sprache.

Im Netz feiern viele User Masons Aktion, andere werfen ihr jedoch Respektlosigkeit gegenüber dem Präsidenten vor. Wieder andere vertreten die Ansicht, dass die pensionierte Lehrerin mit der Verwendung von umgangssprachlichen Phrasen wie “y’all” und “OMG” selbst nicht unbedingt ein besseres Vorbild als Trump abgibt. Wie und ob das Weiße Haus auf den korrigierten Brief reagiert hat, ist leider nicht bekannt.