Pferdesport: Rennbahn in Karlshorst droht der Absturz ins Abseits

In Karlshorst sind knapp 200 Pferde beheimatet

Berlin.  Das Telefon klingelt. "Da muss ich mal rangehen", sagt Dimitrios Vergos und ahnt wohl schon, dass etwas nicht stimmt. Tatsächlich hat der Anrufer keine guten Nachrichten für ihn: Die Kamera im Zielrichterturm sei defekt, daher werde es an diesem Abend keine Zielfotos geben. Der Geschäftsführer des Karlshorster Pferdesportparks atmet tief durch. Kurz darauf rennt auch noch ein Pferd davon und sorgt für eine längere Verzögerung im Betriebsablauf. "Na, das kann ja ein Renntag werden", murmelt Vergos und entschuldigt sich: "Ich muss mich jetzt um diese Dinge kümmern."

Es ist einer dieser Abende, an denen auf der Trabrennbahn Karlshorst nicht alles rund läuft. Den Trabrennsport in Deutschland plagen momentan jedoch noch ganz andere Sorgen als eine kaputte Kamera oder ausgebüxte Pferde: Das Publikum wird nicht jünger, die Wettumsätze sinken und die Zahl der Pferde, Fahrer und Renntage nimmt weiter ab.

Seit über 160 Jahren starten Rennen an der Treskowallee

Besonders hart trifft es die kleineren Bahnen wie Karlshorst. Im Büro von Dimitrios Vergos erinnern bunte Plakate an die großen Zeiten der Rennbahn, als jede Woche zwei Renntage durchgeführt wurden, insgesamt rund 100 im ganzen Jahr. Heute sind es noch 19, der nächste steigt am Donnerstag (17.30 Uhr) – auch dann wohl wieder nur vor ein paar hundert Zuschauern. "Vom Trabrennsport allein kann die Anlage schon lange nicht mehr leben", sagt Vergos. Umso mehr freut er sich, dass in Kooperation mit der Stiftung Rehabilitationszentrum Berl...

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