Pflanzen-Befall: Die Gespinstmotte hüllt Berliner Bäume in weiße Netze

Seltsame Gespinste verhüllen momentan viele Bäume in den Bezirken. Verantwortlich dafür ist eine Motte.

Gespenstisch weiß statt sattgrün färbt der Mai in diesem Jahr vielerorts die Bäume und Sträucher. In den Berliner Gärten und Parks sind die Gehölze oft umhüllt von silbrig-hellen Netzen. Ein Fotomotiv für viele Passanten, die entweder staunend stehen bleiben oder angeekelt einen Bogen darum machen. Das Ganze sieht aus, als hätte sich ein Heer von Spinnen über die Pflanze hergemacht. Verantwortlich dafür sind die Raupen der Gespinstmotte, die ihrem Namen in diesem Jahr besondere Ehre macht. Bis zu 50 verschiedene Pflanzen werden von ihr befallen.

"Teilweise fressen die Raupen im Schutz der Gespinste gänzlich die Bäume kahl", sagt Derk Ehlert, Wildtierexperte des Senates. Die Natur habe sich darauf eingestellt: Der Johannistrieb nach dem 21. Juni sorge dafür, dass die Bäume nach dem Raupenbefall ein zweites Mal austreiben würden. "Die Netze sehen zwar gespenstisch aus, sind für uns, für Tiere und andere Pflanzen aber gänzlich ungefährlich." Die Gespinstmotte sei daher nicht mit dem giftigen Eichenprozessionsspinner vergleichbar, der als Baumschädling gilt und auch bei Menschen für Gesundheitsprobleme sorgen kann. Da reicht der Kontakt mit den feinen Haaren der Raupe, um schwere allergische Reaktionen hervorzurufen.

Netze dienen dem Schutz vor Fressfeinden

In Europa leben etwa neun Arten der Gespinstmotte, die sich äußerlich stark ähneln. Zu erkennen sind die Raupen an den schwarzen Flecken an der Seite des gelb-grauen Körpers sowie dem schwarzen Kopf. Sie unterscheiden sich jedoch...

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