Rührende Geste: Warum ein US-Pizzabote über 300 Kilometer fuhr

Zwei Pizzen beförderte ein Mitarbeiter einer Pizzeria in den USA über Staatsgrenzen hinweg. (Symbolbild: Getty Images)
Zwei Pizzen beförderte ein Mitarbeiter einer Pizzeria in den USA über Staatsgrenzen hinweg. (Symbolbild: Getty Images)

Kundenbindung extrem: Weil ein ehemaliger Stammgast wegen einer schweren Krankheit sein Lieblingsrestaurant nicht besuchen konnte, entschied sich ein Mitarbeiter des Lokals, ihm das Essen einfach zuzustellen. Dafür nahm er eine lange Autofahrt auf sich.

Mit einem solchen Service kann sich sonst wohl keine Pizzeria der Welt rühmen: Der Laden “Steve’s Pizza” in Battle Creek (US-Bundesstaat Michigan) belieferte einen Kunden, der rund 360 Kilometer entfernt lebt. Zu verdanken ist diese unglaubliche Dienstleistung Dalton Shaffer, einem Mitarbeiter der Pizzeria.

Die traurige Vorgeschichte ist schnell erzählt: Anfang der 90er Jahre lebten Rich Morgan und seine Frau Julie in Battle Creek und gingen regelmäßig bei “Steve’s Pizza” essen. Inzwischen lebt das Paar in Indianapolis im Bundesstaat Indiana und Rich hat seit geraumer Zeit mit einer Krebserkrankung zu kämpfen. Das schreibt Julie auf ihrer Facebook-Seite.

Zu Julies Geburtstag wollten die beiden einen nostalgischen Abstecher nach Battle Creek machen. Dazu kam es aber nicht, denn Rich ist mittlerweile so schwer von seiner Krankheit gezeichnet, dass er ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt für fünf Tage auf die Intensivstation musste.

“Vor 25 Jahren lebten wir in Battle Creek. Wir waren jung und das Geld war knapp. Aber immer wenn der Lohn überwiesen wurde, brachte Rich ‘Steve’s Pizza’ zum Abendessen mit. Ich kann nicht beschreiben, wie lecker diese Pizza ist – auch mehrere Umzüge und viele Jahre später haben wir noch keine bessere Pizza gefunden. Rich hat andere Pizzen oft als ‘gut’ eingeschätzt, aber es ‘ist eben keine von Steve’s.'”

Eine Verkettung glücklicher Umstände

Julies Vater wollte etwas unternehmen, um seinen Schwiegersohn glücklich zu stimmen. Daher rief er bei der Pizzeria an und fragte, ob man eine Grußkarte an Rich schicken könne. Doch Dalton Shaffer, der das Telefonat entgegennahm, hatte eine bessere Idee: Er würde einfach zwei Pizzen an Rich und seine Frau Julie zustellen. Und das, obwohl der Laden keinen Lieferservice anbietet.

Als Dalton spätabends nach seiner Schicht am Haus der Morgans ankam, wollte Julies Vater ihm ein Zimmer in einem Hotel besorgen. Doch der 18-Jährige lehnte ab. Er müsse gleich den langen Weg wieder zurückfahren, um am nächsten Tag pünktlich bei der Arbeit erscheinen zu können.

Auf Facebook schrieb Julie: “Ich bin überwältigt und voller Demut. Dalton brachte unserer Familie so viel Freude – und die beste Pizza der Welt.” Gefreut hat sich auch der Onkel von Dalton Shaffer, dem “Steve’s Pizza” gehört. Er sei unglaublich stolz auf seinen Neffen, heißt es auf der Webseite von “ABC News”.

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