Polizeieinsatz wegen Schaufensterpuppe

In Corona-Zeiten achtet die Polizei darauf, dass die jeweiligen Vorgaben eingehalten werden. An manchen Orten macht sie diesen Job vielleicht sogar etwas zu penibel.

Die Kontrolle des vermeintlichen Corona-Regel-Verstoßes stellte sich für die kanadische Polizei als Zeitverschwendung heraus. (Symbolbild: Getty)
Die Kontrolle des vermeintlichen Corona-Regel-Verstoßes stellte sich für die kanadische Polizei als Zeitverschwendung heraus. (Symbolbild: Getty)

Der Ardmore Tea Room in der Halifax im kanadischen Bundesstaat Nova Scotia hat wie die meisten Restaurants und Cafés momentan für den Kundenverkehr geschlossen. Wegen der dritten Welle, die momentan in Kanada für hohe Infektionszahlen sorgt, dürfen Restaurants lediglich einen Lieferservice anbieten.

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Doch einem aufmerksamen Beobachter fiel auf, dass sich im Ardmore Tea Room trotz dieser Vorgaben ein illegaler Kunde aufhielt. Um seiner Bürgerpflicht nachzukommen, verständigte der wachsame Passant umgehend die Polizei. Besitzer Mike Cormier arbeitete an diesem Donnerstagmorgen alleine in dem Café, wie er der kanadischen Nachrichtenseite Global News erzählte. Plötzlich sah er durch das Schaufenster mehrere Polizeiwagen vor dem Eingang vorfahren. Doch was diese tatsächlich im Tea Room antrafen, war keine illegale Kundschaft. "Die Beamtin stieg aus und guckte in unser Fenster und schaute direkt die Schaufensterpuppe an. Ich bin dann rausgegangen und hab gesagt: 'Ich hoffe, niemand hat wegen unseres Mannequins die Polizei gerufen?'" berichtet Cormier über den skurrilen Einsatz.

"Bitte rufen Sie nicht die Polizei"

Auf diesem Foto auf Instagram ist der Ausblick der Schaufensterpuppe auf den Polizeieinsatz zu sehen. Dazu schrieb Cormier: "Bitte rufen Sie unseretwegen nicht die Polizei. Wir sind nur für Take-Out und Lieferungen geöffnet."

Die Polizisten ließen sich zumindest schnell überzeugen, dass die leblose Kunststoffpuppe keinen Verstoß gegen die Corona-Regeln darstellte. Die Café-Besitzer hatten das Mannequin eigens an dem Tisch platziert, um Plätze freizuhalten und so den Abstand zu garantieren. In dem Interview mit der Nachrichtenseite bat Cormier noch einmal darum, nicht sofort die Polizei zu verständigen: "Es hätte auch einer unserer Mitarbeiter sein können, der an dem Tisch sitzt. Bevor Sie die Polizei rufen und deren Ressourcen verschwenden, stellen sie sicher, dass es auch berechtigt ist."

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