„Präsidentin“-T-Shirt wurde 1995 als „anstößig“ eingestuft

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„Eines Tages wird eine Frau PRÄSIDENTIN sein!“ Dieser vor über 20 Jahren auf ein T-Shirt gedruckter Wunsch könnte dank der Demokratin Hillary Clinton in den USA Realität werden. 1995 aber war der Aufdruck für die Supermarktkette Walmart Grund genug, das fragliche T-Shirt aus den Regalen zu nehmen. Der Grund: Verstoß gegen die Familienwerte.

Eigentlich ist das Motiv völlig unschuldig, das pünktlich zur Nominierung Clintons als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten wieder ausgegraben wurde. Margaret aus dem Comic-Strip „Dennis“ jubelt darauf: „Eines Tages wird eine Frau PRÄSIDENTIN sein!“ Das Kinder-Shirt wurde bei Walmart im US-Bundesstaat Florida verkauft – bis es 1995 aus den Regalen verschwand. Kunden hatten das Motiv als „anstößig“ empfunden und sich beschwert.

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Professor Nick Kapur von der Rutgers University im US-Bundesstaat New Jersey hat der Geschichte auf Twitter jetzt ein Comeback verschafft und damit einen viralen Hit gelandet. Das T-Shirt war damals sowieso nur in einer Filiale bei Miami verkauft worden. Das Argument gegen einen landesweiten Verkauf: Die Botschaft richte sich gegen die „Familienwerte“ von Walmart. Diese Antwort hatte die Designerin des T-Shirts, die Psychologin Ann Moliver Ruben, von dem Unternehmen erhalten, wie die Nachrichtenagentur Associated Press damals berichtete. „Frauen als Anführerinnen anzupreisen, ist in diesem Land immer noch eine sehr bedrohliche Vorstellung“, kommentierte Ruben.

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Allerdings hatte der Skandal ein kleines Happy End. Nach Boykottdrohungen aufgebrachter Kunden machte Walmart einen Rückzieher. Man habe einen Fehler begangen und überreagiert, teilte das Unternehmen laut einem Bericht der „Chicago Tribune“ im Dezember 1995 mit. Es gab sogar eine Zeremonie, als 360 Exemplare des T-Shirts wieder ins Sortiment der betroffenen Filiale zurückkehrten. Walmart orderte zudem 30.000 T-Shirts für Standorte im ganzen Land. Es ist also gut möglich, dass im Januar kleine Mädchen in diesem Andenken ihrer Mütter die Amtseinführung der ersten US-Präsidentin feiern können.

Bilder: Twitter/Nick Kapur; Getty Images

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