Presse feiert Reals Retter: "Kroos kühlt Zidanes heißen Stuhl"

Toni Kroos legte zwei Finger auf den Mund ehe, er sie in den Istanbuler Abendhimmel streckte, er ballte die Faust.

Mit seinem 1:0-Siegtreffer gegen Galatasaray bescherte er Real Madrid nicht nur den ersten Sieg in dieser Champions-League-Saison, er ließ vor allem auch Trainer Zinédine Zidane aufatmen.

Durch den Erfolg liegt Real nun auf dem zweiten Platz in Gruppe A - mit vier Zählern vor Brügge (zwei Punkte) und den Türken (ein Punkt).

Nach der peinlichen Niederlage am vergangenen Wochenende in der Liga bei RCD Mallorca war die Kritik am ehemaligen Weltklassespieler Zidane wieder lauter geworden. Doch Jubilar Kroos, der sein 100. Spiel in der Champions League absolvierte, verschaffte seinem Chef wieder etwas Luft.

Presse lobt "hochpräzisen" Kroos

"Kroos kühlt Zidanes heißen Stuhl", titelte die englische Ausgabe der Marca. Ohnehin hagelte es Lob von der nicht gerade zimperlichen spanischen Presse. "Kroos agierte wieder als hochpräziser Mittelfeldspieler, der das Tempo der Mannschaft vorgibt. Es ist schwer, ein schlechtes Madrid mit einem guten Kroos zu sehen", schrieb die AS.

In der vergangenen Saison wurde der Weltmeister von 2014 noch abgeschrieben, auch der ehemalige Real-Spieler und -Trainer Bernd Schuster fand kein gutes Wort über den Mittelfeldspieler. "Über meinen Landsmann spreche ich schon gar nicht mehr. Kroos ist in diesem Moment ein Dieseltraktor, er trabt nur vor sich her und macht nichts", sagte Schuster dem spanischen Radiosender Onda Cero im März 2019.

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Kroos bei Zidane weiter gesetzt

Doch Zidane baut weiter auf den Deutschen. In der ersten acht Saisonspielen in der Liga spielte der 29-Jährige immer. Im letzten Spiel bei RCD Mallorca fehlte Kroos mit einer Adduktorenverletzung. Die Folge, die erste Saisonniederlage in La Liga.

Vor allem die Millionentransfers in dieser Saison kommen noch nicht in Fahrt. 60 Millionen Euro zahlte Real für Luka Jovic an Eintracht Frankfurt. Die Bilanz: neun Spiele. null Tore. 100 Millionen Euro überwiesen die Madrilenen an den FC Chelsea für Eden Hazard. In bisher sieben Spielen nach seiner Oberschenkelverletzung traf der Belgier zwei Mal. Im Spiel gegen Istanbul vergeigte der Flügelspieler in der 65. Minute die Entscheidung - das Ergebnis: Zidane musste weiter zittern.

Wenn die Neuzugänge nicht einschlagen, muss ein Trainer auf seine alten Spieler bauen können. Mit Kroos hat Zidane genau so einen Mann in seinem Team.